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Star Wars: Der Schöpfer des Mythos, George Lucas, gab die Macht ab

Wenn mit "Episode VII - Das Erwachen der Macht" das neueste "Star Wars"-Abenteuer in den Kinos anläuft, spielt er eigentlich nur noch eine Nebenrolle: George Lucas hat vor knapp 40 Jahren mit dem ersten "Krieg der Sterne"-Streifen eine Saga begründet, die sich bis heute zum millionenschweren Franchise entwickelt hat. Vor drei Jahren hat Lucas sein persönliches Imperium an Disney veräußert.

Star Wars: Der Schöpfer des Mythos, George Lucas, gab die Macht ab
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In den 1970er-Jahren war Lucas, der am 14. Mai 1944 in Kalifornien geboren wurde, ein vielversprechender, aber im Verhältnis noch weitgehend unbekannter Filmemacher. Nach dem Filmstudium in Los Angeles und Lehrjahren bei Francis Ford Coppola überzeugte er mit seinem Debütfilm "THX 1138" (1971) zwar die Kritiker, in den Kinos konnte die dystopische Zukunftsvision aber nicht zünden. Das sollte sich zwei Jahre später mit "American Graffiti" ändern: Das Coming-of-Age-Drama mit Richard Dreyfuss und Ron Howard basierte lose auf Lucas' eigenen Jugendjahren in Modesto, wobei das Werk des jungen Regisseurs und Drehbuchautors mit insgesamt fünf Oscarnominierungen bedacht wurde.

Der endgültige Durchbruch war dann mit mechanischer Atmung, unterhaltsamen Droiden und Lichtschwertern verbunden: Der erste "Star Wars"-Film, später mit "Eine neue Hoffnung" untertitelt, brachte Han-Solo-Darsteller Harrison Ford nicht nur auf den Weg zur Weltkarriere, sondern begründete ein kulturelles Phänomen, das sich in unzähligen Ausformungen bis heute niederschlagen sollte. Dem mit sechs Oscars prämierten Film, für den Lucas noch selbst im Regiestuhl Platz genommen hatte, folgten im Dreijahresabstand "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", in dem die Sci-Fi-Saga um die Familie Skywalker zu einem vorläufigen Ende geführt wurde.

Dass Lucas Kriegsspiele, garniert mit humoristischer Note und der richtigen Portion Romantik, auch in anderem Gewand präsentieren kann, zeigte sich noch vor Ende der ersten "Star Wars"-Trilogie: Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Steven Spielberg schuf er die Indiana-Jones-Filme "Jäger des verlorenen Schatzes" (1981), "Tempel des Todes" (1984) sowie "Der letzte Kreuzzug" (1989), die auch Ford endgültig zum Leinwandstar werden ließen. 2008 folgte der bis dato letzte Teil der Reihe, "Das Königreich des Kristallschädels". Die neue Trilogie Ende der 1990er-Jahre gab es schließlich wieder Grund zur Freude bei Anhänger der "Macht": Lucas kündigte eine neue "Star Wars"-Trilogie an, die die Vorgeschichte der ursprünglichen Filme und damit auch Darth Vaders Hinwendung zur dunklen Seite erzählen sollte. "Die dunkle Bedrohung" (1999), "Angriff der Klonkrieger" (2002) und "Die Rache der Sith" (2005) waren zwar allesamt große Erfolge an den Kinokassen, ließen viele Fans aber mit einem zwiespältigen Gefühl zurück. 2012 kam es schließlich zum Verkauf der Markenrechte, als Disney Lucasfilm um kolportierte vier Mrd. US-Dollar erwarb. Das Unternehmen fackelte auch nicht lange und kündigte sofort eine neue Trilogie, also die Episoden VII bis IX, an.

Lucas, der sich im Laufe seiner Karriere auch als großzügiger Philanthrop einen Namen machte und etliche Ehrungen erhielt, hatte zuletzt über Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Fortführung seiner Saga gesprochen. Während Disney "etwas für die Fans" auf die Beine stellen wolle, habe er sich dafür eingesetzt, die "Familiensaga" weiterzuerzählen. "Den Leuten ist nicht klar, dass das eine Soap Opera ist, die sich im Kern um Probleme einer Familie dreht", sagte Lucas dem Sender CBS. "Und nicht um Raumschiffe." Die Disney-Leitung entschied sich aber dafür, "ihr eigenes Ding" zu verfolgen. Was danach folgte, verglich Lucas mit dem Ende einer Liebesbeziehung. "Wenn man mit jemandem bricht, lautet die erste Regel: Keine Telefonanrufe. Zweitens: Nicht nachschauen, was der andere macht."

Dass er sich gänzlich von seiner Lebensaufgabe verabschiedet, ist aber nicht zu befürchten. So schreiten derzeit etwa Pläne für ein Museum bei Chicago voran, das die umfangreiche Kunstsammlung von Lucas beheimaten soll. Bereits 2014 hatte der Filmemacher die Idee eines "Lucas Museum of Narrative Art" vorgestellt, das als Ort für "Erzählende Kunst und die Evolution visueller Darstellungen" fungieren solle. Und so hat Lucas, der eigentlich Rennfahrer werden wollte und von dieser Karriere erst durch einen schweren Unfall in seiner Jugend abgebracht wurde, wohl auch noch weiterhin Zeit und Muse für die Macht.