Zwei Tote, vom Einsturz bedrohte Häuser, Evakuierungen: Am Sonntagmorgen hat sich das ganze Ausmaß des Hochwassers im Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern gezeigt. Im Hochwassergebiet waren nach offiziellen Angaben 890 Hilfskräfte in den besonders betroffenen Orten im Einsatz. Einsatzleiter Anton Brandner sprach von dramatischen Szenen. Heftige Regenfälle hatten am Samstagabend den Fluss Ache über die Ufer treten und Hänge abrutschen lassen. Zwei Menschen kamen ums Leben. Ein Opfer starb dem Landkreis zufolge an einer natürlichen Ursache. Aber auch das könne mit dem Unwetter zusammenhängen.
Betroffen waren vor allem die Orte Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau. Feuerwehr und andere Hilfskräfte mussten zu bis zu 500 Einsätzen ausrücken - auch um Menschenleben zu retten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) wollten Regierungskreisen zufolge am Nachmittag in die Hochwasserregion fahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Am Morgen reichte das Unwettergebiet bis nach Passau.
Immense Regenfälle verursachten am Samstag auch in Teilen Sachsens Überschwemmungen und Erdrutsche. Örtlich fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. In der Sächsischen Schweiz waren mehrere Ortslagen von Städten und Gemeinden vorübergehend nicht erreichbar. Die Bahnstrecke zwischen Bad Schandau und dem tschechischen Dein - Teil der Verbindung Berlin-Dresden-Prag - wurde gesperrt. Am Sonntag entspannte sich die Lage.
Heftiger Regen fiel in der Nacht zum Sonntag zudem in Österreich. Betroffen waren Salzburg, Tirol und Wien. In Hallein wurden Teile der Altstadt überflutet.