Die Zahl der Autos, die dort das Kolosseum passieren, soll so von rund 1.200 pro Stunde auf 40 reduziert werden. Bisher konnten sich Römer und Touristen nur an Sonn- und Feiertagen über eine autofreie Straße bei den Foren und antiken Stätten freuen. Der neu gewählte römische Bürgermeister, Ignazio Marino, plant bereits weiter: Er will künftig den Traum eines großen archäologischen Parks rund um die Kaiserforen verwirklichen.
Dieser würde mit seinen insgesamt 2.500 Hektar zur größten archäologischen Parklandschaft der Welt aufrücken. Roms Stadtplaner träumen davon, dass sich ein riesengroßer Grünstreifen quer durch die Stadt zieht. Vom Kapitol und dem Forum Romanum vorbei am Circus Maximus könnten Spaziergänger so bis vor die Stadtmauern zur Via Appia Antica und den Castelli Romani im Umland wandern. Die Kaiserforen, jetzt durch die Via dei Fori Imperiali zerschnitten, sollen laut Marino in einen Park der Antike verwandelt werden. Die breite Straße sollte schmäler werden oder ganz verschwinden - zur Freude der Archäologen, die endlich mehr von den 2.000-jährigen Tempelresten bergen wollen.
Die Revolution rund um das Kolosseum wird am Samstagabend in Rom mit einer "langen Nacht" samt Konzerten, Aufführungen von Straßenkünstlern und kulturellen Veranstaltungen gefeiert. Auch Aufführungen des römischen Orchesters der Accademia Santa Cecilia und des Chors des römischen Teatro dell' Opera sind geplant. "Die Kaiserforen waren eine Verkehrsachse, jetzt werden sie zum Spazierweg der Römer", lautet der Slogan des Bürgermeisters. Er selber wird am Samstag seine "Revolution" mit einer nächtlichen Radtour durch die Innenstadt feiern.