SN.AT / Panorama / International

Taifun Ragasa fordert Tote in Taiwan und auf Philippinen

Super-Taifun "Ragasa" hat in Asien mindestens 20 Menschen das Leben gekostet. Im Inselstaat Taiwan richtete der Tropensturm schwere Schäden an, mindestens 14 Menschen starben. Mehr als 30 weitere wurden bisher verletzt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Zudem wächst die Sorge um 124 Menschen, die vermisst werden, nachdem im Osten Taiwans im Landkreis Hualien tags zuvor ein Staudamm überlief und Orte überschwemmt wurden.

Schwere Überflutungen in Hualien
Schwere Überflutungen in Hualien

Auf den Philippinen, wo der Taifun zuvor gewütet hatte, gab es mindestens sechs Tote, nach vier Vermissten wird noch gesucht. Dem Katastrophenschutz zufolge waren in dem Inselstaat mehr als 190.000 Einwohner von "Ragasa" betroffen. Unterdessen zieht ein weiterer Sturm auf die Philippinen zu: "Bualoi" könnte dort am Donnerstag auf Land treffen, wie die staatliche Wetteragentur Pagasa mitteilte.

Sturm bahnt sich Weg nach Südchina

"Ragasa" war in der Zeit von Dienstag auf Mittwoch durch die Meeresstraße von Luzon an Taiwan und den Philippinen vorbeigezogen. Auf den Babuyan-Inseln im Norden der Philippinen traf er auf Land. Der Tropensturm brachte heftigen Regen und Sturmböen weit über Tempo 200. Hoher Wellengang führte an den Küsten zu Überschwemmungen.

Der Taifun soll am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in Südchina voraussichtlich mit der zweithöchsten Taifun-Kategorie auf Land treffen. Die Meteorologen rechnen damit, dass er sich auf seiner erwarteten Route nach Westen abschwächt.

Hunderte Flüge fielen in Hongkong aus

In Südchina und Hongkong steht das öffentliche Leben in weiten Teilen still. Am Flughafen Hongkong, einem wichtigen internationalen Drehkreuz, fielen Hunderte Flüge aus. Reisende konnten im Vorfeld bei vielen Airlines kostenlos umbuchen und wurden gebeten, sich an die Fluggesellschaften für Informationen zu ihrer Reise zu wenden.

In Hongkong verbarrikadierten Menschen Geschäftszeilen etwa zum Schutz vor herumfliegenden Trümmerteilen. Die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungsregion riefen die höchste Taifun-Warnstufe 10 aus. Die chinesischen Behörden in der Provinz Guangdong ließen in einigen Großstädten den Unterricht ausfallen, hielten den öffentlichen Nahverkehr an und stoppten Arbeiten im öffentlichen Raum.

Angesichts der Todesopfer in Taiwan sprach das chinesische Büro für Taiwan-Angelegenheiten in einem seltenen Zeichen des guten Willens sein Beileid aus. Die Regierung in Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz.