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Überschwemmungsrisiken steigen weltweit

Überschwemmungsrisiken steigen nach dem Weltrisikobericht durch Klimawandel und menschliche Eingriffe. Im Vorjahr habe es 142 Katastrophen durch Hochwasser gegeben. Sie seien nach Stürmen der zweithäufigste Auslöser von Katastrophen gewesen, hieß es am Mittwoch. Besonders betroffen war die Region Valencia, wo nach Starkregen mehr als 220 Menschen starben. Der Fokus des Weltrisikoberichts liegt diesmal auf Überschwemmungen, Stürme lösten jedoch 147 Katastrophen aus.

Überschwemmungsrisiken steigen laut Weltrisikobericht
Überschwemmungsrisiken steigen laut Weltrisikobericht

Mehr als 1,8 Milliarden Menschen weltweit leben demnach in Gebieten mit erheblichem Überschwemmungsrisiko. Verschärft würden die Folgen von Naturkatastrophen durch den Klimawandel, den Ausbau der Städte und Umweltzerstörung, schreiben die Autorinnen und Autoren vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum und dem Dachverband "Bündnis Entwicklung Hilft" aus elf Entwicklungshilfeorganisationen.

Ungleichheit benachteiligt Menschen auch in reichen Ländern

"Globale Risikotreiber sind soziale Ungleichheit, strukturelle Verwundbarkeit und schwache Gesundheitssysteme", heißt es in dem Bericht. Das gelte auch für reiche Länder, etwa, wenn in zentralen gesellschaftlichen Bereichen gespart werde.

Prävention könne viele Folgen verhindern, berichten die Autorinnen und Autoren: "Gute Vorsorge wirkt, bevor es regnet: Warnketten greifen, Schutzräume sind erreichbar, Nachbarschaften sind organisiert und geübt, und die Planung lässt dem Wasser Raum." Sie schlagen unter anderem vor: Frühwarnsysteme verbessern, traditionelles Wissen bei Flutvorhersagen berücksichtigen und Feuchtgebiete oder Mangroven als Schutz vor Hochwasser anlegen und nutzen.

Philippinen besonders gefährdet

Die Autoren stellen auch einen Risikoindex her. Danach ist mit Blick auf verheerende Folgen eines Naturereignisses kein Land weltweit so gefährdet wie der asiatische Inselstaat Philippinen. Hinter den Philippinen sind wie im Vorjahr Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Myanmar, Mosambik und Russland stark gefährdet. Deutschland liegt unter den 193 erfassten Ländern auf Platz 95.