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UN-Generalsekretär warnt vor Scheitern von 1,5-Grad-Ziel

UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einem Scheitern des Ziels zur Begrenzung der Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau gewarnt. "Wir stehen kurz davor, dieses Ziel zu verfehlen", sagte er am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Wir brauchen unbedingt Länder, die (...) Klimaaktionspläne vorlegen, die vollständig auf 1,5 Grad abgestimmt sind und ihre gesamte Wirtschaft und ihre gesamten Treibhausgasemissionen abdecken."

Guterres spricht von 'Verfehlung'
Guterres spricht von 'Verfehlung'

"Es ist unerlässlich, dass wir in den nächsten Jahren eine drastische Reduzierung der Emissionen erreichen, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen", fuhr Guterres in dem AFP-Interview fort.

Pläne der Länder vor COP30 nur zögerlich vorgelegt

Weniger als zwei Monate vor der UN-Klimakonferenz COP30 in Brasilien haben Dutzende Länder ihre Pläne nur zögerlich bekannt gegeben - insbesondere China und die EU-Staaten. Die Anstrengungen zur Bekämpfung der Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels sind in den vergangenen Jahren angesichts verschiedener Krisen, wie der Corona-Pandemie und mehrerer Kriege, in den Hintergrund geraten.

Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 in Paris nach schwierigen Verhandlungen auf ein Klimaschutz-Abkommen geeinigt, wonach die Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden soll. Dafür ist eine drastische Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen nötig.

Zunahme von Wetterextremen

Wissenschaftern zufolge wird das Erreichen 1,5-Grad-Ziels jedoch immer unwahrscheinlicher. Gleichzeitig betonen Fachleute, wie wichtig es sei, die globale Erwärmung zu begrenzen. Jedes Zehntelgrad Erwärmung hat weitreichende Folgen. Durch den fortschreitenden Klimawandel nehmen extreme Wetterphänomene wie Hitzeperioden, Stürme und Starkregen zu.