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40 Verurteilungen in Falschgeld-Prozess in Neapel

Bei einem Schnellverfahren sind in Neapel am Donnerstag 40 Personen wegen gefälschter Banknoten mit einem Gesamtumsatz von rund sechs Millionen Euro zu insgesamt 138 Jahren Haft verurteilt worden. Zudem wurde die Beschlagnahmung und Vernichtung aller sichergestellten Falschgeldscheine angeordnet. Die Carabinieri der Spezialeinheit für Geldfälschung hatten das Netzwerk im vergangenen Jahr entdeckt.

Gefälschter 200-Euro-Schein unter UV-Lampe
Gefälschter 200-Euro-Schein unter UV-Lampe

Den Angeklagten wurde u.a. Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel der Verbreitung von gefälschtem Eurogeld als erschwerender Umstand vorgeworfen. In zwei Fällen kam der Vorwurf der versuchten Erpressung hinzu. Eine der Festnahmen erfolgte in Frankreich. Insgesamt kamen 48 Personen in Untersuchungshaft, 14 in Hausarrest, und eine Person erhielt ein Aufenthaltsverbot in Neapel.

Wohnung im Stadtkern als Logistikzentrum

Laut den Carabinieri war die Hauptbasis für den Verkauf der falschen Scheine eine Wohnung im Stadtzentrum Neapels. Diese diente nicht nur als Logistikzentrum, sondern auch als Verkaufsstelle für gefälschtes Geld. Mehrere Käufer gefälschter Geldscheine, davon drei französische Staatsbürger, die gerade in ihr Heimatland zurückkehren wollten, wurden angezeigt.

Professionelle Fälscher waren laut Angaben der italienischen Behörden in der Vergangenheit vor allem im Balkanraum tätig. In den vergangenen Jahren habe es jedoch eine Verschiebung gegeben: 20 Prozent des Falschgeldes stammen inzwischen aus Italien, erklärten Experten. Vor allem in Neapel sind Fälscherbanden aktiv.