Weitere 900 Menschen hatten ihren Angaben zufolge wegen einer Schienenblockade zunächst in der Region festgesessen. Die frühere Inka-Stadt Machu Picchu liegt etwa 110 Kilometer von der Stadt Cusco, der einstigen Hauptstadt des Inka-Reiches, entfernt. Der Hauptzugang zu den in 2.500 Metern Höhe in den Anden gelegenen Ruinen erfolgt mit dem Zug von Cusco aus. Vom Bahnhof Aguas Calientes fahren die meisten Besucher dann mit Bussen weiter.
Der Zugverkehr zu der Touristenattraktion war am Montag unterbrochen worden, nachdem protestierende Anrainer die Gleise blockiert hatten. Sie fordern, dass bei der Auswahl eines neuen Busunternehmens für den Transfer zwischen Aguas Calientes und der archäologischen Stätte ihre Interessen stärker berücksichtigt werden. Am Montag legten sie die Bahnstrecke mit Steinen und Baumstämmen lahm. Als die Polizei am Abend die Gleise freiräumen wollte, kam es zu Zusammenstößen, bei denen nach Polizeiangaben 14 Beamte verletzt wurden.
Evakuierung gestrandeter Touristen angelaufen
Am Dienstagabend sagte ein Vertreter des Ombudsmanns in Cusco, Oscar Luque, die Demonstranten hätten die Proteste bis Mittwochmorgen ausgesetzt. Die Evakuierung gestrandeter Touristen sei daraufhin wieder aufgenommen worden. "Im Moment sitze ich mit allen Touristen, die in Machu Picchu gestrandet waren, in einem Zug", berichtete Luque der Nachrichtenagentur AFP. Betroffen waren auch ausländische Touristen. Laut einer Liste, die AFP einsehen konnte, kamen sie aus Deutschland, Frankreich, Polen, Portugal, Japan, Brasilien und den USA.
Die Stadt Machu Picchu war im 15. Jahrhundert auf Anordnung des Inka-Herrschers Pachacutec auf einer Höhe von rund 2500 Metern errichtet worden. Machu Picchu gilt als architektonische Meisterleistung und wurde 1983 von der Unesco zur Weltkulturerbestätte erklärt. Täglich besuchen rund 4500 Touristen aus aller Welt den Ort.