Die Mutter und ihre zwei Kinder, die in Istanbul Urlaub machten, waren in der vergangenen Woche gestorben. Der Vater der Familie wird weiterhin in einem Krankenhaus behandelt. Ermittler vermuteten bisher eine Lebensmittelvergiftung, etwa durch Streetfood. Konkrete Beweise sind noch nicht öffentlich gemacht worden.
Toxikologische Gutachten erwartet
Im Laufe des Montags ist mit der Veröffentlichung toxikologischer Gutachten von Lebensmittelproben sowie mit einem Gutachten der Gerichtsmedizin zu rechnen, die mehr Aufschluss über die Todesursache geben sollen, so Anadolu. Ermittler hatten nach den Todesfällen Proben in den von der Familie besuchten Lokalen und im Hotel genommen.
Das Hotel der Familie geriet in den Fokus, nachdem zwei weitere Gäste wegen Übelkeit und Erbrechen behandelt werden mussten. Ein Zimmer sei mit Chemikalien desinfiziert worden. Das Hotel wurde evakuiert und versiegelt.
Vater, Mutter, der sechs Jahre alte Sohn und die drei Jahre alte Tochter waren vor einer Woche nach Istanbul gereist. Am Mittwoch war die Familie Anadolu zufolge wegen Übelkeit und Erbrechens in ein Krankenhaus mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung eingeliefert und zwischenzeitlich entlassen worden.
Touristen verunsichert
Nachdem sich der Zustand verschlechtert hatte, wurde die gesamte Familie in der Nacht erneut in ein Krankenhaus gebracht. Kurz darauf starben beide Kinder, am Freitag dann die Mutter. Sie wurden am Samstag in der westtürkischen Provinz Afyonkarahisar bestattet. Bei der Familie handelt es sich um deutsche Staatsbürger mit türkischen Wurzeln.
In der Türkei werden Restaurants und Straßenverkäufer zwar kontrolliert, die Kontrolldichte ist jedoch insbesondere in touristisch stark frequentierten Gebieten Experten zufolge oft unzureichend. Der Fall verunsichert auch Touristen vor Ort. Urlauber im historischen Zentrum der Stadt sagten der Deutschen Presse-Agentur, sie würden nun mehr aufpassen bei der Essenswahl.
(Quelle: APA/dpa)