Die Bergleute seien in einem einstürzenden Schacht ums Leben gekommen, sagte Kent Simeon vom Rettungsdienst in der nahe gelegenen Stadt Pantukan der Nachrichtenagentur AFP. Ein Kollege sei lebend aus dem Schacht geborgen worden. Mehrere Bergleute seien verletzt worden.
Drei weitere Menschen starben nach Polizeiangaben in Mati, der größten Stadt in der Umgebung. Einer von ihnen wurde von einer einstürzenden Mauer erschlagen, wie die Polizei mitteilte. Die beiden anderen erlitten Herzinfarkte. Einen weiteren Toten gab es in Davao etwa 100 Kilometer weiter westlich. Die Behörden gaben aber keine Todesursache an. Ein weiterer Mensch starb in der Stadt Montevista an einem Herzinfarkt, wie örtliche Behörden erklärten.
Tsunami-Warnung ausgegeben
Das Philippinische Institut für Seismologie und das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik gaben nach dem Beben eine Tsunami-Warnung für die Philippinen, Palau und Indonesien heraus und warnten vor "lebensbedrohlichen" Wellen. Bewohner von küstennahen Gebieten wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete oder weiter ins Landesinnere zu begeben. Die Warnung wurde aber rasch wieder aufgehoben. Erst Ende September hatte ein schweres Erdbeben die Philippinen erschüttert, 74 Menschen kamen dabei ums Leben.
Diesmal gab es nach Angaben von Augenzeugen aber nur vereinzelt größere Schäden. In Tagum nordwestlich von Manay mussten sich Arbeiter beim Schmücken eines künstlichen Weihnachtsbaumes von einem Metallgerüst retten, wie die Behördenvertreterin Wes Caasi AFP sagte. Als die Erde bebte, rannten zudem etliche Menschen aus Schulen, Bürogebäuden und Einkaufszentren ins Freie. Viele Menschen seien "in Panik geraten" und hätten geschrien, sagte Caasi.
Starke Nachbeben registriert
Nach dem Beben der Stärke 7,4 wurde die Region von zahlreichen Nachbeben erschüttert, darunter ein Erdstoß der Stärke 6,7 nach knapp zehn Stunden. In Mati fiel nach dem heftigen Nachbeben der Strom aus, Berichte über weitere Schäden gab es zunächst aber nicht. Das Seismologie-Institut gab erneut eine Tsunami-Warnung heraus.
Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Decken einstürzten und Möbel in Häusern umkippten. In einigen Gebäuden zersplitterten Glasfenster und -türen. Ein Video zeigte schreiende und in Panik geratene Schüler, als Holzpaneele von der Decke ihres Klassenzimmers in Davao City fielen. Laut Behördenangaben wurden einige Schüler ohnmächtig und erlitten leichte Prellungen. Die Authentizität der Aufnahmen konnte zunächst nicht bestätigt werden.
"Das Beben war so stark, dass es schwierig war, aufrecht zu stehen. Wir fielen immer wieder, als wir unser Hotelzimmer evakuierten", sagte ein Augenzeuge einem lokalen Radiosender. Ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes betonte: "Das ist wahrscheinlich das stärkste Beben, das ich je erlebt habe."
Land liegt auf Pazifischem Feuerring
Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Erdbeben und Vulkanausbrüche kommen in dem südostasiatischen Inselstaat daher häufig vor.