SN.AT / Panorama / International

Zwei Hinrichtungen im Süden der USA

Im Süden der USA sind erneut zwei Männer hingerichtet worden. Der 50-jährige Geoffrey West starb am Donnerstagabend (Ortszeit) durch die Inhalation von Stickstoff - eine Hinrichtungsmethode, die von den Vereinten Nationen mit Folter gleichgesetzt wird. Er wurde im Bundesstaat Alabama wegen des Mordes an einer 33-Jährigen hingerichtet, die er laut Gericht während eines Raubüberfalls auf eine Tankstelle getötet hatte.

Wenig später wurde im Bundesstaat Texas der 35-jährige Blaine Milam per Giftspritze hingerichtet. Er war zum Tode verurteilt worden, weil er nach Überzeugung des Gerichts 2008 gemeinsam mit seiner Freundin deren 13 Monate alte Tochter bei einem "Exorzismus" getötet hatte. Milams Anwälte hatten versucht, seine Exekution abzuwenden und argumentiert, er sei geistig behindert. Sein Fall war einer von mehreren, die der deutsche Regisseur Werner Herzog 2013 in seiner Dokumentarfilmreihe "Im Todestrakt" behandelt hatte.

Mit den jüngsten Fällen wurden in den USA in diesem Jahr bereits 33 Menschen hingerichtet. US-Präsident Donald Trump ist ein klarer Befürworter der Todesstrafe. Am Donnerstag forderte er die Bundesstaatsanwälte des Landes auf, in Prozessen die Todesstrafe zu fordern - darunter auch in der Hauptstadt Washington, wo diese 1981 abgeschafft wurde. "Wenn du jemanden tötest, wenn du einen Polizisten, einen Vertreter der Sicherheitskräfte tötest - Todesstrafe", kommentierte der rechtspopulistische Staatschef bei der Unterzeichnung eines entsprechenden Memorandums.