Dass ihm Actionszenen in seinem Alter nicht mehr so leicht fallen, räumte Washington im Oktober ein. Da machte er gerade Werbung für seinen Thriller "The Equalizer", in dem er unter der Regie von Antoine Fuqua einen scheinbar biederen Baumarkt-Angestellten mimt, der zum Killer wird.
"Körperlich war es schon anstrengend, bestimmte Dinge immer und immer wieder zu tun", sagte Washington der Deutschen Presse-Agentur. "Aber es hat Spaß gemacht, neue Techniken zu erlernen. Ich boxe seit zwanzig Jahren, ich mag es, verschiedene Kampftechniken zu lernen".Mit "Training Day"zum ersten OscarDie erste Zusammenarbeit mit Fuqua bescherte Washington höchste Hollywood-Ehren: Mit der Darstellung eines korrupten Polizisten in "Training Day" - der ersten Schurkenrolle seiner Karriere - holte er den Oscar als bester Hauptdarsteller. Im Drogendezernat der Polizei von Los Angeles entpuppt er sich als korrupter Bulle.
In seiner Dankesrede nahm Washington Bezug auf Sidney Poitier, der 1964 einen Oscar für eine Hauptrolle bekommen hatte. "Ich werde dir immer nachjagen, Sidney, ich werde immer deinen Fußstapfen folgen", sagte Washington. "Als ich im College als junger Schauspieler nach meinem Berufswunsch gefragt wurde, sagte ich: 'Der beste Schauspieler der Welt werden'", erinnerte er sich. "Sie haben mich angeschaut, als sei ich verrückt."
Dass der Schauspieler in Hollywood ganz oben angekommen ist, stellt niemand mehr infrage. Unvergessen blieb er beispielsweise als südafrikanischer Freiheitskämpfer Steve Biko in dem Drama "Schrei nach Freiheit". Diese Rolle brachte ihm 1987 seine erste Oscar-Nominierung als Nebendarsteller ein. Drei Jahre später hielt er den Nebenrollen-Oscar tatsächlich in der Hand. Das hatte er seiner Darstellung eines Soldaten in dem Bürgerkriegsdrama "Glory" zu verdanken.Die vielen Geschichter des Denzel WashingtonDie Oscar-Akademie würdigte den Star noch weitere Male mit Nominierungen als bester Hauptdarsteller. Die Auftritte könnten nicht unterschiedlicher sein: als Bürgerrechtler "Malcolm X", als der unschuldig inhaftierte Boxer Rubin Carter in "Hurricane" und zuletzt als versoffener Crash-Pilot in "Flight". Der Film ist mittelmäßig, doch Washington als Held im Cockpit mit einer dunklen Seite umwerfend gut.
Nach anspruchsvollen Filmen wie "Philadelphia", "John Q." und "Inside Man" setzte Washington häufiger auf Action. In "Die Entführung der U-Bahn Pelham 123" legte er sich mit John Travolta an, in "Unstoppable" musste er einen rasenden Zug stoppen, in der Buddy-Action "2 Guns" schoss er mit Mark Wahlberg wild umher.
Mit seiner Frau Pauletta ist Washington seit mehr als 30 Jahren verheiratet. Das Paar hat vier Kinder. Der Anfang war nicht einfach: Sie habe zwei seiner Heiratsanträge abgelehnt und erst beim dritten Mal Ja gesagt, hatten die beiden dem Promiportal "E-Online" erzählt.