Papst Franziskus ist am Samstag für drei Tage in den Nahen Osten gereist. Damit ist hauptsächlich die Gegend östlich des Mittelmeers gemeint. Menschen verschiedener Völker und Religionen haben dort ihr Zuhause. Am Montagmorgen hat der Papst zwei wichtige Orte in der Stadt Jerusalem besucht: den Felsendom und die Klagemauer. Der Felsendom zählt zu den wichtigsten heiligen Stätten der Muslime. Er ist bekannt für seine große goldene Kuppel. Wer in den Felsendom gehen will, muss am Eingang seine Schuhe ausziehen. Das hat Papst Franziskus auch gemacht.
In unmittelbarer Nähe zum Felsendom steht die Klagemauer. Sie ist für Juden ein heiliger Ort. Die Mauer ist der Rest eines jüdischen Tempels, den die Römer vor fast 2.000 Jahren zerstörten. Daher kommt auch der Name: Die Menschen beklagten hier, dass ihr Tempel nicht mehr steht. Noch heute kommen viele Juden, aber auch Menschen anderer Religionen zur Klagemauer und beten. Viele schreiben ihre Bitten auf einen Zettel und stecken sie in die Ritzen zwischen den dicken, hellen Mauersteinen. Auch Papst Franziskus hat an der Klagemauer gebetet. Auf dem Zettel, den er in die Mauer steckte, stand das Vaterunser. Das ist das bekannteste Gebet der Christen.
Die Stadt Jerusalem und das umliegende Gebiet ist für viele Christen wichtig. Jesus hat dort gelebt und gepredigt und ist dort gestorben. Christen nennen die Gegend deshalb auch das Heilige Land. Weil das Gebiet sowohl Christen, als auch Juden und Muslimen so viel bedeutet, hat es in der Vergangenheit oft Streit und Kämpfe gegeben. Noch heute ist kein Frieden, weil sich verschiedene Gruppen um Land und Macht streiten. Auch der Felsendom und die Klagemauer spielen dabei eine Rolle, weil sie so dicht beieinander liegen.
Papst Franziskus ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er wohnt im Vatikan. Das ist ein winziger Staat inmitten der Stadt Rom in Italien.