Die Arbeit im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) kommt zum Schluss, dass die Häufigkeit extremer Dürren zunehmen wird. Wurden diese im Zeitraum 1981 bis 2010 im Durchschnitt alle 15 Jahre beobachtet, sollen sie von 2071 bis 2100 alle fünf Jahre auftreten. "Die gute Nachricht ist, die Klimaforscher rechnen nicht damit, dass Hochwässer öfter vorkommen, aber die Mengen der Niederschläge werden dabei zunehmen", sagte Neunteufel.
In einer Umfrage unter den Versorgern (WVU) waren im Vorjahr 51 Prozent von Überflutungen betroffen, 35 Prozent von Trockenheit sowie 17 Prozent von beiden Phänomenen. Obwohl ein Drittel von Schäden oder Beeinträchtigungen der Wasserressourcen berichtete, konnten nur zwei WVU rund 24 Stunden kein Wasser liefern, so der Wissenschafter.
Kosten variieren stark
Was die Kosten der vorjährigen Extremsituationen betrifft, reichten diese je WVU von einigen 1.000 bis zu 700.000 Euro. Die bisherigen Vorsorgemaßnahmen hätten sich dabei "ausgezahlt". Diese würden jedoch von bisher rund 25 investierten Euro auf 75 pro Kopf steigen.
Neunteufel rechnet für die Zukunft mit einer größeren Variabilität des Wetters - Hitze/Dürre gegenüber Starkregen, größeren Schwankungen der Grundwasserstände, wobei bedenklich wäre, dass Hochwässer diese nicht nachhaltig steigern können.
Forderungen an die Politik
ÖVGW-Vizepräsident Nikolaus Sauer forderte die rasche Umsetzung des "sehr brauchbaren Regierungsprogramms", um der Trinkwasserversorgung im Wasserrecht in Mangelsituationen Vorrang gegenüber Industrie und Landwirtschaft einzuräumen. Diese beiden Sektoren müssten auch zu einer Aufzeichnung aller Entnahmen aus dem Grundwasser verpflichtet werden. Und schließlich wünscht sich die Branche auch Förderungen für die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel, wie etwa überregionale Transportleitungen.