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„I Am Burt Reynolds“: Arte zeigt bewegende Doku über Filmlegende

In den 1970er- und 1980er-Jahren war Burt Reynolds einer der größten Hollywoodstars. Er war schlagfertig, charmant und gut aussehend, ein Sexsymbol mit Schnauzbart, das den netten Kerl von nebenan genauso glaubwürdig verkörpern konnte wie den draufgängerischen Antihelden.

Charmant, lässig und schlagfertig: Burt Reynolds war einer der größten Hollywoodstars der 1970er- und 1980er-Jahre.
Charmant, lässig und schlagfertig: Burt Reynolds war einer der größten Hollywoodstars der 1970er- und 1980er-Jahre.

Die Dokumentation „I Am Burt Reynolds“ aus dem Jahr 2020 zeichnet die Karriere und das turbulente Privatleben des Schauspielers nach. Arte zeigt den preisgekrönten Film von Adrian Buitenhuis am Freitag um 21.45 Uhr.

Zwischen 1975 und 1982 war Reynolds laut Branchenmagazinen der kommerziell erfolgreichste Schauspieler der Welt. Ursprünglich war das nicht sein Ziel gewesen. Lange bevor er mit Filmen wie „Beim Sterben ist jeder der Erste“, „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ oder „Auf dem Highway ist die Hölle los“ für klingelnde Kinokassen sorgte, galt er als hoffnungsvolles Football-Talent. Doch eine Verletzung beendete seinen Traum von einer Profikarriere vorzeitig. Am College entdeckte er die Schauspielerei für sich.

Publikumsliebling mit Humor

Regisseur Adrian Buitenhuis, der schon Dokumentationen über Robin Williams und Heath Ledger inszenierte, zeigt in „I Am Burt Reynolds“ nicht nur den strahlenden Leinwandhelden, sondern auch den Menschen dahinter. Sein Humor, seine Lässigkeit und die Bereitschaft, über sich selbst zu lachen – etwa mit dem berühmten Nacktshooting für die „Cosmopolitan“ –, machten ihn zum Publikumsliebling.

Doch er litt unter der schwierigen Beziehung zu seinem Vater, einem vom Krieg traumatisierten und distanzierten Mann. „Für eine Umarmung von ihm hätte ich alles gegeben“, sagt er in einem Interview-Ausschnitt von 2012. Reynolds’ Buhlen um die Anerkennung seines Vaters war ein ständiger Treiber.

Ruhm und Erfolg hatten einige Schattenseiten. Burt Reynolds war sein eigenes Rollenimage und falsche Gerüchte über ihn satt. Er hatte mit gesundheitlichen Problemen, Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit zu kämpfen. Und er geriet in finanzielle Schwierigkeiten, weil er zu locker mit seinem Geld umging.

Vielschichtiges Porträt des Menschen Reynolds

Mehrfach gelang Reynolds ein Comeback – etwa mit der Sitcom „Daddy schafft uns alle“ oder dem Film „Boogie Nights“, der ihm einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und eine Oscarnominierung bescherte. Kaum bekannt ist, dass Reynolds körperlich angeschlagen bis ins hohe Alter an seinem eigenen Theater in Florida junge Schauspieler unterrichtete. Die Arbeit blieb bis zu seinem Tod 2018 seine Leidenschaft.

Adrian Buitenhuis hat einen Film gedreht, der nicht nur ein spannender und nostalgischer Rückblick auf eine große Karriere ist. „I Am Burt Reynolds“ erzählt die bewegende und bewegte Geschichte des Filmstars – und des Menschen dahinter. So ist Buitenhuis ein vielschichtiges Porträt und eine würdige Hommage an die Hollywoodlegende gelungen.