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Chataffären: Reporter ohne Grenzen richtet Watchdog-Plattform ein

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) richtet in Reaktion auf die bekannt gewordenen Chataffären rund um "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak und ORF-TV-News-Chefredakteur Matthias Schrom auf ihrer Webseite eine Plattform für Medienschaffende ein.

Sie soll "zur Diskussion anregen", aber auch die Möglichkeit bieten, Verstöße aufzuzeigen - wenn nötig anonym, hieß es in einer Aussendung am Montag. "Die klare Distanz von Journalist*innen zu Machteliten in Politik, Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen ist eine wesentliche Voraussetzung für unabhängigen Journalismus. Dieses Selbstverständnis muss in Österreich bei einem Teil der handelnden Akteur*innen im Journalismus nachgeschärft werden. Die Medienkritik in den Medien selbst hat bisher zu wenig konsequent als Watchdog gegenüber den eigenen Reihen gearbeitet", wurde RSF-Österreich-Präsident Fritz Hausjell in der Aussendung zitiert.

"Der Standard" will der "Vertrauenskrise der Medienbranche" mit dem neuen Transparenzblog "So sind wir" entgegenwirken. "Wir machen künftig unsere Selbstreflexion öffentlich; wenn wir in unserer Redaktionskonferenz um medienethische Fragen ringen, werden wir in relevanten Fällen unsere Entscheidungen erklären und auch zur Diskussion stellen", kündigte Chefredakteur Martin Kotynek am Montag an.