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Der schlimmste Geburtstag aller Zeiten: ZDF zeigt Komödie "Feste feiern"

Wer diesen Film gesehen hat, wird seine Verwandtschaft wohl nie wieder in die Wohnung lassen.

Zum 40. Geburtstag von Knut (Helgi Schmid, r.) hat Karo (Lucie Heinze, l.) eine Party organisiert, auf der die Familien der beiden zum ersten Mal aufeinandertreffen. Was friedlich und gemütlich beginnt, endet in einem komisch-tragischen Desaster.
Zum 40. Geburtstag von Knut (Helgi Schmid, r.) hat Karo (Lucie Heinze, l.) eine Party organisiert, auf der die Familien der beiden zum ersten Mal aufeinandertreffen. Was friedlich und gemütlich beginnt, endet in einem komisch-tragischen Desaster.
„Überraschung!“: Zu seinem 40. Geburtstag ist die ganze Familie angerückt. Schwiegermutter Gilla (Victoria Trauttmansdorff, 2.v.l.), Schwiegervater Bernhard (Matthias Brenner, 3.v.l.), Bruder Karsten (Richard Kreutz, 3.v.r.), Vater Helmut (Jörg Schüttauf, 2.v.r.) und Schwager Hannes (Mohamed Achour, r.) lassen ihn hochleben.
„Überraschung!“: Zu seinem 40. Geburtstag ist die ganze Familie angerückt. Schwiegermutter Gilla (Victoria Trauttmansdorff, 2.v.l.), Schwiegervater Bernhard (Matthias Brenner, 3.v.l.), Bruder Karsten (Richard Kreutz, 3.v.r.), Vater Helmut (Jörg Schüttauf, 2.v.r.) und Schwager Hannes (Mohamed Achour, r.) lassen ihn hochleben.
Nicht alle haben Spaß auf der Party. Gilla (Victoria Trauttmansdorff) und Helmut (Jörg Schüttauf) tanzen, während Uschi (Steffi Kühnert) und Bernhard (Matthias Brenner) im Hintergrund auf der Couch sitzen.
Nicht alle haben Spaß auf der Party. Gilla (Victoria Trauttmansdorff) und Helmut (Jörg Schüttauf) tanzen, während Uschi (Steffi Kühnert) und Bernhard (Matthias Brenner) im Hintergrund auf der Couch sitzen.

Für Knut (Helgi Schmid) ist es allerdings schon zu spät. Seine Freundin Karo (Lucie Heinze), mit der er bisher eine Beziehung wie aus dem Bilderbuch führt, wollte ihm eigentlich nur einen schönen 40. Geburtstag bereiten. Doch die Party mit den Eltern der beiden, ihren Geschwistern und deren kleinen Kindern steuert immer mehr auf ein Fiasko zu. Die turbulente Gesellschaftskomödie "Feste Feiern" wird am Montag (8. September) um 20.15 Uhr in ZDF gezeigt.

Lautes Schweigen im Lärm

Karo und Knut lieben sich und sprechen über alles. Das denkt Knut zumindest. Denn während sie auf Dienstreise und im Funkloch abgetaucht ist, stößt er auf einen medizinischen Brief. Karo ist in der 12. Woche schwanger und hat ihm nichts davon erzählt. Und sie hat insgeheim anhand eines Pränataltests die Wahrscheinlichkeit einer Behinderung des Babys errechnen lassen. Knut liest den Brief, ist geschockt und betrinkt sich allein zu ohrenbetäubender Musik.

Eigentlich höchste Eisenbahn, dass das Paar miteinander spricht. Das geht aber nicht, weil Karo mit besten Absichten die versammelte Verwandtschaft zu einer Überraschungsparty eingeladen hat. Schließlich wird Knut nur ein Mal 40 Jahre alt und die Mischpoke von ihr und von ihm ist noch nie aufeinandergetroffen. Das Fest, das er nie wollte, hat sie ihm allerdings auch mal eben verschwiegen.

Die Verwandten fallen wie apokalyptische Reiter in die Leipziger Altbauwohnung ein. Knut und Karo werden von dem verhaltensauffälligen kleinen Neffen terrorisiert. Knuts Mutter, eine schwere Alkoholikerin, blamiert ihn. Knuts Bruder prahlt mit den Google-Bewertungen seiner Arztpraxis. Karos Bruder und dessen Frau verbreiten schlechte Stimmung. Die Eltern gehen auf Ost-West-Konfrontation und mittendrin quiekt ein fremdes Meerschwein.

Ein Hauch von Loriot

In all dem Lärm und der Schreierei versuchen Karo und Knut ihre Sprachlosigkeit zu überwinden und zu entscheiden, ob sie überhaupt noch ein Paar sind. Es gibt einfach zu viel Unausgesprochenes, viele alte Konflikte, unterdrückte Emotionen und verletzte Egos. Und so spitzt sich der Abend immer mehr zu. Werden die zwei wieder das Traum-Duo von einst sein?

Julia Beckers Komödie "Feste Feiern" legt den Finger in alle Wunden, die man von seinen Familientreffen kennt: vom Streitthema progressive Erziehung über Klimadebatten bis zu Machosprüchen und den Schwulenwitzen alter Väter.

Ein hochkarätiges Ensemble auch jenseits der Hauptdarsteller - in Nebenrollen sind unter anderem Victoria Trauttmansdorff, Matthias Brenner, Steffi Kühnert und Jörg Schüttauf zu sehen - verleiht all diesen Mini-Dramen des Films fast schmerzhafte Aufrichtigkeit, wie man sie noch aus alten Loriot-Filmen kennt.