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Frankreichs Datenschützer verhängten Strafen gegen Google und Shein

Österreichische Datenschützer hatten Beschwerde gegen Werbemails von Google eingelegt.

Der Onlinehändler Shein soll 150 Millionen Euro Strafe zahlen.
Der Onlinehändler Shein soll 150 Millionen Euro Strafe zahlen.

Frankreichs Datenschutzbehörde CNIL hat wegen Datenschutzverstößen hohe Millionenstrafen gegen den US-Konzern Google und den Onlinehändler Shein verhängt. Beide Unternehmen sammelten Nutzerdaten ohne ausdrückliche Zustimmung, wie die CNIL am Mittwochabend mitteilte. Google soll deshalb 325 Millionen Euro zahlen, Shein 150 Millionen Euro. Beide Unternehmen können gegen diese Entscheidung klagen.

Google und Shein hätten ohne Zustimmung der Nutzer Werbecookies platziert - kleine Dateien, die Daten über die Nutzer sammeln können -, teilte die CNIL mit. Beide Konzerne haben Millionen Nutzerinnen und Nutzer in Frankreich.

Beschwerde österreichischer Datenschützer

Die österreichischen Datenschützer von noyb (None Of Your Business, "Geht dich nichts an") hatten vor mehr als drei Jahren Beschwerde gegen Google eingereicht, weil das Unternehmen Werbe-E-Mails direkt an die Posteingänge von Gmail-Nutzern verschickt hatte. "Das ist nur mit vorheriger Einwilligung erlaubt - eine Tatsache, die die CNIL nun bestätigt hat", kommentierte noyb-Vorsitzender Max Schrems die Entscheidung in einer Aussendung.

Die CNIL erklärte, sie habe ihre Kontrolle zur Verwendung von Cookies in den vergangenen Jahren verstärkt. Vor allem Websites und Dienste mit hohem Datenverkehr würden ins Visier genommen.

Shein etwa habe mithilfe von Cookies "massive" Datenmengen angehäuft. Der in China gegründete Onlinehändler mit Sitz in Singapur hat in Frankreich laut der Behörde rund zwölf Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Mittlerweile habe das Unternehmen den Datenschutz verbessert.

Google bezahlte Strafen in ähnlichen Fällen

Gegen Google hatte die Behörde wegen Cookie-Verstößen bereits in den vergangenen Jahren Geldbußen verhängt - der US-Technologieriese zahlte 100 Millionen Euro im Jahr 2020 und 150 Millionen Euro im Jahr 2021.