Wer sich in den 1990er-Jahren auch nur entfernt für Sport interessiert hat, hat dieses Bild noch vor Augen: Eine junge Frau in einem engen weißen Kleid sitzt weinend auf dem Boden und hält sich das Knie. Sie schreit um Hilfe, fragt auf Englisch alle um sie herum kreischend nach dem Warum: "Why?".
Mehr als 30 Jahre ist es inzwischen her, dass am 6. Jänner 1994 das Bein der Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan mit einer Eisenstange zertrümmert wurde. Später stellte sich heraus, wer mutmaßlich hinter diesem Anschlag steckte: Tonya Harding, Teamkollegin und Widersacherin der glorifizierten Kerrigan.
Die böse Satire "I, Tonya" rollt den wohl schlagzeilenträchtigsten US-Sportskandal neu auf; sie läuft um 20.15 Uhr auf Arte. In dem Film überzeugt Margot Robbie ("Barbie") als Tonya Harding. Niemand beeindruckt jedoch so sehr wie Allison Janney als Hardings ehrgeizige Mutter LaVona Golden. Janney gewann für ihre Darstellung den Oscar.