Der frühere Chefredakteur der Gratiszeitung wird dort nicht nur seinen Politblog "Kopfnüsse" fortführen, man will sich auch um die "mediale Lebensqualität" des Publikums kümmern. Hier stoße man auf Geschichten, "die es vielleicht nicht an jeder Hausecke zu finden gibt, die sich manchmal auch dem engen, oft tiefen Biotop Österreich entziehen", schreibt Nusser. Neben tagesaktuellen Berichten soll es auch längere Lesestücke geben sowie Beiträge von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten. Dazu zählen aktuell etwa Politikwissenschafter Peter Hajek, Journalist Niki Glattauer oder Molekularbiologe Martin Hetzer.
Seinen Abschied als "Heute"-Chefredakteur nahm er gegenüber der Tageszeitung "Presse" gelassen: "Zu gehen war meine Entscheidung. Und ich hatte keinerlei Entzugserscheinungen." Die Herausforderung sei nach elf Jahren an der Redaktionsspitze der Gratiszeitung einfach nicht mehr so groß gewesen. Das neue Projekt "Newsflix" habe er über ein Jahr vorbereitet - und das in einer Zeit irreversibler Umbrüche in der Branche. "Es wird viel gespart, viel gekündigt und viel zugesperrt, aber ich sehe die große Vision der Verlage für die Zukunft nicht", meinte Nusser. Er glaubt daran, dass künftig viele "mikrojournalistische Unternehmen" das Meinungsklima bestimmen werden. "Verlage wären klug, sich dieses Themenfelds anzunehmen, weil es ihnen sonst aus der Hand genommen wird."