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Mobbing via Handy: Catfishing-Doku weltweit ein Streaming-Hit

"Unbekannte Nummer: Der Highschool-Catfish" sammelte in zwei Wochen fast 50 Millionen Abrufe weltweit.

Die Netflix-Doku "Unbekannte Nummer: Der Highschool-Catfish" hat sich in rund zwei Wochen zu einem globalen Gesprächsthema entwickelt. Der Film über ein Teenagerpärchen aus der Kleinstadt Beal (US-Staat Michigan), das von anonymen Nachrichten bedroht wird, sammelte bisher fast 50 Millionen Abrufe weltweit. Zuschauerinnen und Zuschauer zeigen sich schockiert von der Auflösung.

Lauryn und Owen (beide 13 Jahre alt) kommen zusammen, die Eltern der beiden Liierten freunden sich an, alles scheint toll zu laufen. Dann beginnen jedoch anonyme Messages, die darauf abzielen, das junge Paar auseinanderzubringen. Das Mobbing via Handy wird immer schlimmer, die Nachrichten werden bösartig und vulgär. Blockieren kann das junge Paar den Absender nicht, da Apps genutzt werden, die ständig neue Rufnummern generieren. Das Misstrauen in der jungen Liebe, in der Familie, an der Schule, in der Stadt wird immer größer. Selbst eine Trennung des Paares bringt kein Ende. Das Stalking gegen Lauryn nimmt ungeheuerliche Ausmaße an.

Catfishing bezeichnet Vortäuschen einer falschen Online-Identität

Catfishing - etwa in Dating-Apps oder auf Social-Media-Plattformen - bezeichnet das Vortäuschen einer falschen Online-Identität durch einen Cyberkriminellen (den Catfish). Das Ziel ist meist, das Opfer emotional auszubeuten. Oft geht es auch darum, finanziell zu betrügen.

Der Begriff "Catfish" (Katzenwels) rührt von einer gleichnamigen Doku von Nev Schulman aus dem Jahr 2010. Darin vergleicht jemand diese spezielle Art der Cyberkriminalität mit dem Einsatz von Katzenwelsen im Fischfang. Die Welse werden demnach beim Transport lebenden Kabeljaus eingesetzt, damit der Dorsch (also Kabeljau/englisch: cod) aktiv bleibt und nicht blass und lethargisch wird - und auf diese Weise seine Qualität für den Handel und Verzehr nicht verliert.