Sarandos verwies auf die argentinische Serie "El Eternauta", in der eine Szene mit dem Zusammenbruch eines Gebäudes in Buenos Aires mit Hilfe von KI erzeugt worden sei. Sie sei dadurch viel billiger und zehn Mal schneller produziert worden als mit herkömmlichen Spezialeffekten. Es sei die erste mit KI generierte Szene in einer veröffentlichten Produktion bei dem Videostreaming-Marktführer gewesen.
Netflix als Vorreiter
Chatbots wie ChatGPT können Text formulieren - ebenso gibt es auch KI-Software, die Video generiert. Dabei können Umgebung oder Lichtverhältnisse verändert werden, ohne dass man auch nur eine Kamera benutzt hat. Zugleich steht die Frage von Urheberrechten im Raum, denn die Software erzeugt ihre Bilder auf Basis einer gewaltigen Menge von Videos, mit denen sie angelernt wurde.
Die Nutzung von KI war auch ein Auslöser der jüngsten Hollywood-Streiks, weil Drehbuchautoren und Schauspieler befürchten, dass Studios sie in Zukunft durch Software ersetzen könnten. Mit dem Vorstoß in die KI-Produktion könnte Netflix den Druck auf rivalisierende Streaming-Dienste und Studios erhöhen.
Star-Regisseur James Cameron ("Titanic", "Avatar") sagte vor einigen Monaten, der Einsatz von KI in Hollywood könnte zwingend notwendig sein. Wenn es weiter Blockbuster mit Spezialeffekten geben solle, müsse man die Produktionskosten halbieren.
Quartalszahlen über Erwartungen
Netflix kann sich unterdessen weiter auf treue Zuschauer verlassen. Im vergangenen Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 11,08 Milliarden Dollar (9,55 Mrd Euro) und übertraf damit leicht die Erwartungen der Analysten. Der Quartalsgewinn sprang um über 45 Prozent auf 3,125 Milliarden Dollar hoch. Die Kundenzahl wuchs - aber Netflix macht seit diesem Jahr keine konkreten Angaben mehr dazu.
Netflix punktete bei den Zuschauern im vergangenen Quartal unter anderem mit der dritten Staffel der südkoreanischen Erfolgsserie "Squid Game". Das vergangene Jahr hatte Netflix mit 301,6 Millionen Kundenhaushalten abgeschlossen. Netflix stellte vor kurzem eine neue Bedienoberfläche vor, die unter anderem den Nutzern durch bessere Vorschläge helfen soll, schneller etwas für sie interessantes zu finden.
