SN.AT / Panorama / Medien

ÖJC sagt Türkei-Pressereise wegen politischer Interventionen ab

Türkische Botschaft forderte Änderungen an Teilnehmerliste.

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) hat eine für Anfang September geplante Pressereise in die Türkei abgesagt. Anlass ist die Ablehnung von vier ÖJC-Mitgliedern durch die türkische Botschaft, die sich für die Pressereise angemeldet hatten, wie der Verein am Montag in einer Aussendung bekannt gab.

Die türkische Botschaft hatte laut ÖJC gefordert, die vier Mitglieder durch andere Personen zu ersetzen. "'Die aktuelle Teilnehmerliste'" würde "'in der vorliegenden Form von der Generaldirektion nicht akzeptiert werden'", zitierte der ÖJC aus einem Schreiben der Botschaft. Das wertet der Club als politische Einflussnahme und wehrt sich dagegen. "So dreist nicht genehme Journalisten auszuwählen und auch noch Art und Weise des Mediums und der Berichterstattung vorzuschreiben entlarvt den Zustand der Medien und der 'freien' Berichterstattung in der heutigen Türkei", sagte ÖJC-Präsident Christian Stöger in der Aussendung. "Aus all diesen Gründen sah sich der Vorstand des ÖJC daher veranlasst, diese mit der türkischen Botschaft lange geplante Pressereise abzusagen. Der ÖJC weist jede politische Einflussnahme auf Auswahl und Inhalte seiner Themensetzung sowie seiner Pressereisen auf das Entschiedenste zurück - und setzt sich vehement für die Achtung der Pressefreiheit ein." Die Pressereise hätte von 8. bis 10. September stattfinden sollen.