Ein Fahrzeug, mit dem ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und sein Team nahe der Front in der Ukraine unterwegs waren, ist am Samstagvormittag laut Informationen des ORF Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Auf einem Video ist das stark beschädigte Auto mit zerstörter Seiten- und Frontpartie zu sehen. Im Ö1-Mittagsjournal erklärte Wehrschütz, alle Insassen hätten sich rechtzeitig aus dem Fahrzeug retten können und seien unverletzt. „Der Mitarbeiter der Hilfsorganisation, der hinter mir gesessen ist, hat die Drohne gesehen und wir sind rausgesprungen“, sagte Wehrschütz. „Wir hatten mehrere Schutzengel.“
ORF-Korrespondent Wehrschütz überlebte Drohnenangriff in der Ukraine: „Wir hatten Schutzengel“
Eine Drohne traf am Samstag das Fahrzeug von ORF-Journalist Christian Wehrschütz und seinen Begleitern in der Ukraine. Das Auto wurde stark beschädigt, verletzt wurde offenbar niemand.

Wehrschütz und seine Begleiter blieben unverletzt
Das Video zeigt zunächst Aufnahmen aus dem Inneren des Fahrzeugs. Kurz darauf verlässt das Team mit Wehrschütz das Auto in Eile, offenbar um Deckung zu suchen. Hektische Rufe auf Ukrainisch sind zu hören, dann eine Detonation. Laut Wehrschütz wurde der Angriff mit einer russischen Drohne aus der Luft ausgeführt.
Nach ORF-Informationen befand sich Wehrschütz gemeinsam mit Mitarbeitern der Hilfsorganisation Proliska und einer spanischen Journalistin in der ostukrainischen Region Donezk. Das Team wollte in der Stadt Konstantinowka nahe der Front Evakuierungen dokumentieren, die dort derzeit stattfinden.
Mehr Drohnenangriffe in der Ukraine
Die Zahl der Drohnenangriffe nahm zuletzt zu. Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten am Samstag, dass Russland das Land in der Nacht mit 45 Raketen und 458 Drohnen angegriffen habe. Fast 80 dieser Flugobjekte habe die Abwehr nicht vernichten können, es habe Treffer gegeben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass neben Energieinfrastruktur auch Bahnanlagen, die für die militärische Logistik in der Ukraine benutzt würden, Ziele der Angriffe waren. Bei einem Drohnenangriff sind in der Industriestadt Dnipro Behörden zufolge mindestens drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder. Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes krachte eine Drohne in ein neungeschossiges Haus, in dem dann Wohnungen auf mehreren Etagen zerstört wurden. Die Leiche einer Frau fanden Einsatzkräfte in einer Wohnung, zwei weitere Menschen in den Trümmern. Laut Stadtverwaltung wurde noch ein Hausbewohner vermisst.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Beseitigung der Schäden laufe. „Die Ziele der Terroristen sind unverändert: das einfache Leben, Wohnhäuser, unsere Energieanlagen, die Infrastruktur“, teilte er bei Telegram mit. Laut Energieministerium in Kiew musste in mehreren Teilen des Landes wegen der massiven russischen Angriffe der Strom notfallmäßig abgestellt werden.