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ORF-Religion und Ethik startet neue Formate

Mit mehreren neuen Formaten baut die ORF-Abteilung "Religion und Ethik multimedial" ab Herbst ihr Programm aus.

Die erste Folge der neuen Reihe „Was im Leben zählt“ widmet sich Hannah Arendt und erklärt, warum sie dafür eintrat, dass Menschen mehr miteinander streiten sollten, um gut zusammenleben zu können.
Die erste Folge der neuen Reihe „Was im Leben zählt“ widmet sich Hannah Arendt und erklärt, warum sie dafür eintrat, dass Menschen mehr miteinander streiten sollten, um gut zusammenleben zu können.

Neben einer Erweiterung der Marke "kreuz und quer" mit zusätzlichen Sendeschienen startet am 14. September die Reihe "Was im Leben zählt". Zudem wird in ORF 1 der Videopodcast "Die entscheidende Frage" eingeführt. Die neuen Angebote seien eine Antwort auf veränderten Medienkonsum und lieferten "mehr streamingaffines Programm", erklärte Barbara Krenn, Leiterin von Religion und Ethik im ORF, im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress (Freitag).

Die neue Reihe "Was im Leben zählt" läuft im Rahmen der Sendung "Was ich glaube" immer sonntags um 16.50 Uhr in ORF 2 und via ORF ON. Sie stellt in zehn Folgen Philosophinnen und Philosophen aus unterschiedlichen Kulturen und Epochen vor. Man widme sich damit "den großen Fragen des Zusammenlebens, bereitet diese leicht verständlich und unterhaltsam auf und lädt zum Mitdenken ein", so Krenn.

Im Fokus stehen etwa Hannah Arendt, Mary Wollstonecraft, Immanuel Kant, Martha Nussbaum oder Konfuzius. Ihre Thesen werden mit grafischen Elementen veranschaulicht und von dem Grazer Philosophen Reinhold Esterbauer sowie der Theologin Anna Maria König erläutert. Die erste Folge am 14. September widmet sich Hannah Arendt und der Frage, warum Streit für das Zusammenleben notwendig ist.

Ausweitung von "kreuz und quer" ab Oktober

Neben den internationalen Dokumentationen am Dienstagabend werden die neuen Schienen "kreuz und quer NAH DRAN", "kreuz und quer REPORTAGE" und "kreuz und quer PLUS" eingeführt. "NAH DRAN" startet am 5. Oktober mit einem Porträt über den evangelischen Notfallseelsorger Paul Nitsche, der den Amoklauf an einer Grazer Schule miterlebte. "REPORTAGE" beginnt am 2. November mit einer Sendung über Deradikalisierung anlässlich des fünften Jahrestags des Terroranschlags in Wien. "PLUS" liefert ab 5. Oktober fünfminütige Erklärstücke, zunächst mit der animierten Serie "Iconic! - Die Bilder-Codes der Religionen".

Künftig werde "NAH DRAN" Persönlichkeiten porträtiert, "die Herausforderungen des Lebens - egal ob individuell oder gesellschaftlich - bewältigen oder bewältigt haben", kündigte Krenn an. Und weiter: "Es werden Glaubens-, Sinn- und Lebenswelten vorgestellt, die Perspektiven geben können und nicht in der Krise bzw. in Problemen stecken bleiben." Mit dem Format "REPORTAGE" setze man "auf konstruktiven Journalismus und will Lösungsansätze und Perspektiven auf gesellschaftliche Herausforderungen herausarbeiten", erklärte die Religionsjournalistin und Theologin.

Zum Auftakt der Dienstagabend-Dokus zeigt der ORF am 7. Oktober "Der Papst und seine Diplomatie". Künftig wolle man verstärkt auf "hochwertige internationale Dokumentationen, die die Zusammenhänge und Hintergründe von Politik und Religion aufzeigen sowie ethische Themen beleuchten" setzen, hieß es.

Unter dem Titel "Die entscheidende Frage" startet schließlich ein Videopodcast in ORF 1, der ethische Dilemmata junger Menschen aufgreift. Moderator Konstantin Obermayr diskutiert mit Gästen, die ihre persönliche Entscheidung zu Themen wie Sterbehilfe oder Tierethik bereits getroffen haben. Jede Folge behandelt die gesellschaftliche Relevanz der Frage, Reaktionen des Umfelds sowie mögliche Zukunftsszenarien.