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Raiffeisen will "Kurier" komplett übernehmen

Die Bank will sämtliche Anteile an der Tageszeitung erwerben.

Der „Kurier“ könnte neue Eigentumsverhältnisse bekommen.
Der „Kurier“ könnte neue Eigentumsverhältnisse bekommen.

Raiffeisen besitzt bereits etwas mehr als die Hälfte der Anteile am "Kurier" und will nun auch den Rest übernehmen. "Wir haben aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung der Signa Holding ein Interesse an der Übernahme aller Anteile am 'Kurier' und werden auch entsprechende Schritte setzen", sagte Michael Höllerer, Generaldirektor von Raiffeisen NÖ-Wien, gegenüber dem "Standard". Bereits im April hatte er "Interesse" daran angemeldet. Zu einer möglichen Beteiligung an der "Kronen Zeitung" legte sich der Generaldirektor nicht fest: "Ich bin bekannt dafür, dass ich alle Möglichkeiten auf dem Tisch haben möchte, wir uns alles anschauen, wie den Aufkauf des 'Kurier'. Wenn wir hier zu Konstrukten, zu Ideen kommen, die uns gemeinsam weiterbringen, bin ich der Letzte, der dazu Nein sagt."

Der Aufkauf von Anteilen am "Kurier" und der "Krone" ist aufgrund der Pleite der Signa Holding Thema. Diese stößt im Zuge ihrer milliardenschweren Insolvenz ihre Medienbeteiligungen ab. Damit stehen in Österreich etwa 25 Prozent der Anteile am "Kurier" und an der "Kronen Zeitung" zum Verkauf. Spekulationen, wer diese übernehmen könnte, laufen bereits seit Längerem.

Die Medienbeteiligungen der Signa sind in der WAZ-Ausland-Holding gebündelt, die zu 50,5 Prozent der deutschen Funke-Mediengruppe und zu 49,5 Prozent der Signa gehört. Die Signa Holding ist somit über die Funke-Mediengruppe an den beiden großen österreichischen Tageszeitungen beteiligt. Das deutsche Medienhaus hält in Österreich via WAZ-Ausland-Holding die Hälfte an der "Kronen Zeitung" und 49,44 Prozent am "Kurier". 2018 hatte die Funke-Mediengruppe fast die Hälfte der WAZ-Anteile an die Signa Holding des Tiroler Immobilienunternehmers René Benko verkauft.