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RTR-Studie "KI und Medienvertrauen" zeigt hohe Skepsis zum Einsatz von KI in Nachrichtenmedien

72 Prozent der Befragten sehen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz kritisch, 83 Prozent verlangen eine eindeutige Kennzeichnung KI-erzeugter Inhalte. 57 Prozent betrachten KI sogar als Bedrohung für Medien und Demokratie.

Die Bevölkerung zeigt sich in der Studie skeptisch gegenüber dem Einsatz von KI in Nachrichtenmedien und wünscht sich vor allem eine eindeutige Kennzeichnung sowie die stetige Kontrolle durch einen Menschen.
Die Bevölkerung zeigt sich in der Studie skeptisch gegenüber dem Einsatz von KI in Nachrichtenmedien und wünscht sich vor allem eine eindeutige Kennzeichnung sowie die stetige Kontrolle durch einen Menschen.

Dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Nachrichtenmedien steht ein Großteil der Bevölkerung ablehnend gegenüber. Das belegt die Studie "KI und Medienvertrauen", die der Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien) am Dienstag in Wien vorstellte. Laut Studie bewerten 72 Prozent der Befragten den KI-Einsatz kritisch, 85 Prozent befürworten, dass der Einsatz von KI stets von Menschen kontrolliert werden sollte, und 83 Prozent verlangen eine eindeutige Kennzeichnung KI-erzeugter Inhalte. 57 Prozent betrachten KI sogar als Bedrohung für Medien und Demokratie. Dies sind einige der bevölkerungsrepräsentativ erhobenen Kennziffern der Studie, die gemeinsam mit dem im Juni 2025 veröffentlichten "KI-Monitor 2025" eine Fortsetzung der Studienreihe "Künstliche Intelligenz in der Medienwirtschaft" der RTR Medien aus dem Jahr 2024 darstellt.

Doppelte Herausforderung

"Die Studienergebnisse zeigen, dass Verlage und Medienhäuser vor einer doppelten Herausforderung stehen. Sie müssen sowohl die durch den Einsatz von KI gebotenen Chancen für Automatisierung und neue Formate nutzen als auch ihre journalistische Integrität und Glaubwürdigkeit sichern", sagte Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien. "Gesellschaftlich wächst der Ruf nach mehr Transparenz und verlässlicher Kennzeichnung KI-generierter Inhalte", sagte er weiter.

In ihrer Analyse der Befragungsergebnisse aus Interviews mit 1539 Österreicherinnen und Österreichern im Alter von 17 bis 75 Jahren, ziehen die Autoren der Studie auch den Schluss, dass es den Medien bisher offenkundig nicht gelinge, die Menschen mehrheitlich vom redlichen und sinnvollen Einsatz von KI zu überzeugen. Positiv hervorzuheben sei ein weiterhin relativ ausgewogenes, konstantes und auf klassische Medien setzendes Mediennutzungsverhalten hieß es. Außerdem erkenne rund ein Drittel des Publikums auch Vorteile im KI-Einsatz und sei positiv gestimmt.

Die Studienreihe "Künstliche Intelligenz in der Medienwirtschaft" wird im Auftrag der RTR Medien von der Forschungsgruppe Media Business der FH St. Pölten unter Leitung der FH-Professoren Dr. Jan Krone und Dr. Michael Litschka sowie dem Department für Informationstechnologie der FH Burgenland unter Leitung von FH-Prof. Dr. Michael Roither erstellt. Kernergebnisse der Studie "KI und Medienvertrauen" präsentierten Prof. Dr. Michael Litschka und Prof. (FH) Mag. Robert Pinzolits (FH Burgenland).