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"Wednesday", Staffel zwei: Schaurig, schräg und noch charmanter

Der Tanz von Jenna Ortega als Wednesday in der gleichnamigen Netflix-Serie wurde 2022 zu einem Internethit. Auch wenn Staffel zwei ein solcher Hype nicht mehr gelingen sollte, sind die neuen Folgen sehenswert. Denn neben Ortega glänzt der Star hinter der Kamera noch mehr als in Staffel eins.

Konstantin Schätz
Plötzlich bewundert – wie unangenehm: Wednesday Addams (Jenna Ortega).
Plötzlich bewundert – wie unangenehm: Wednesday Addams (Jenna Ortega).

Sie ist zurück - das in Schwarz gekleidete Mädchen, das alles und jeden zu hassen scheint. Erneut ist Wednesday Addams (Jenna Ortega) dazu verdammt, die Menschen um sie herum vor dunklen Mächten zu retten. Das Schlimmste für sie sind dabei nicht etwa ein wiederbelebter Toter, aggressive Raben oder geheime Intrigen, sondern dass sie plötzlich als Heldin gefeiert wird.

Nachdem sie in der ersten Staffel die Nevermore Academy, ein Internat für Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten, gerettet hat, wird sie von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bewundert - wie lästig: "Es war besser, als ich noch gefürchtet und gehasst wurde." Doch ihre düsteren Visionen lassen ihr keine Wahl: Erneut muss sie sich den noch finstereren Kräften in den Weg stellen. Glücklicherweise hat sie für diese Kämpfe ein "Händchen".

Das Händchen darf nicht fehlen.
Das Händchen darf nicht fehlen.

Seit vergangener Woche sind die ersten vier Folgen der zweiten Staffel von "Wednesday" auf Netflix verfügbar. Die Erwartungen waren hoch nach dem Erfolg der ersten Staffel. Diese war nicht nur eine der erfolgreichsten Netflix-Produktionen, sondern löste mit Wednesdays ikonischem Tanz auch einen viralen Internethype aus. Die neue Staffel hat dank gruseliger Kulisse, schriller Figuren und trockener Witze das Potenzial, an diesen Erfolg anzuschließen.

Dass die Serie so gut funktioniert, liegt aber vor allem an der gelungenen Besetzung vor und hinter der Kamera - sie passt wie die Zombiefaust aufs Auge. Die 22-jährige Jenna Ortega verleiht der Serie einen morbiden Charme, der nicht langweilig wird. Auch andere bekannte Gesichter tragen dazu bei: Catherine Zeta-Jones ("Chicago", "Die Maske des Zorro") verkörpert erneut Morticia Addams, Wednesdays besorgte Mutter. Fans dürfen sich freuen, dass sie in Staffel zwei deutlich häufiger und länger zu sehen ist. Neu dabei sind Steve Buscemi ("Reservoir Dogs", "Armageddon", "The Big Lebowski") als schräger Schulleiter Barry Dort und Christopher Lloyd ("Zurück in die Zukunft") als Professor Orloff. Lloyd spielte schon in den "Addams Family"-Filmklassikern in den 90ern mit.

Besonders gelungen ist die Handschrift von Produktionslegende Tim Burton sowie die Musik von Komponist Danny Elfman, der schon früher mit Burton zusammengearbeitet hat. Stil und Atmosphäre der neuen Folgen erinnern noch stärker an Klassiker wie "Edward mit den Scherenhänden", "The Nightmare Before Christmas" und "Alice im Wunderland" als in der ersten Staffel.

Teil zwei der Serie (Folgen fünf bis acht) ist ab 3. September bei Netflix zu sehen.