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"Wiener Zeitung": Schmidt und Pumberger leiten neuen Onlineauftritt

Interimistische Doppelspitze agiert bis zur Bestellung eines Chefredakteurs. Die Präsentation des neuen Produkts erfolgt am Samstagvormittag.

Die "Wiener Zeitung" ist als Tageszeitung Geschichte. Auf Basis eines Gesetzes der Bundesregierung erschien heute, Freitag, nach 320 Jahren die letzte Ausgabe. Künftig wird sie primär als nicht tagesaktuelles Onlinemedium geführt. Als interimistische Redaktionsdoppelspitze agieren dafür Katharina Schmidt und Sebastian Pumberger, teilte das Medienhaus am Freitag mit.

Schmidt und Pumberger leiten die Redaktion als stellvertretende Chefredakteure bis zur Bestellung der künftigen Chefredakteurin oder des künftigen Chefredakteurs. Schmidt, Jahrgang 1983, ist seit 17 Jahren bei der "Wiener Zeitung" tätig und hat zuletzt die Produktentwicklung für die neue "Wiener Zeitung" verantwortet. Davor betätigte sie sich etwa als Innenpolitikredakteurin. Sie betonte, dass man mit der neuen Plattform weiterhin unabhängigen Qualitätsjournalismus anbieten werde.

Pumberger wechselt vom "profil", wo er an der digitalen Transformation des Nachrichtenmagazins arbeitete, zur "Wiener Zeitung". Zuvor war er beim "Standard" als Chef vom Dienst für derstandard.at tätig. "Wir wollen Orientierung bieten und Themen beleuchten, die im journalistischen Alltag oft untergehen", wurde der Enddreißiger zitiert.

Am Samstagvormittag wird die "Wiener Zeitung" als "digitales Kompassmedium" vorgestellt. Rund 20 Personen sollen für das Onlinemedium tätig sein - weit weniger als noch für die "Wiener Zeitung" in Tageszeitungsform. Geschäftsführer Martin Fleischhacker erklärte, man wolle künftig mit lösungsorientiertem Journalismus und Datenjournalismus punkten. Auf Tagesaktualität werde bewusst verzichtet. Auch künftig soll es ein Redaktionsstatut geben, das die Unabhängigkeit sicherstellt.