Rückblende: Katja (eindrucksvoll gespielt von Friederike Becht) filmt die Polizei, wie sie eine Sozialwohnung stürmt und wegen Mietschulden räumt. Auch wenn ihre Chefin und zugleich Freundin Simone (Anne Ratte-Polle) den "Kampf gegen die Ungerechtigkeit der Welt" lesen will, wird die Geschichte nicht veröffentlicht - die Verlagschefs waren dagegen.
Katja kreuzt in der Folge betrunken in der Firma auf, schreit herum, wird handgreiflich. Ihr wird gekündigt. Da kommt es zu einer schicksalshaften Begegnung.
"Du musst eine richtige Entgiftung in einer richtigen Klinik machen"
Eddie (Hans Löw), seit zwei Jahren trocken und verheiratet, ist in beruflichen Nöten, seiner Firma geht das Geld aus. Katja und er treffen aufeinander - und nachdem beide eh schon gerne zu viel trinken, fließt nun im Frust, zu zweit, der Alkohol reichlich. Sie feiern, sie lieben sich, sie katern aus und sie streiten sich.
Simone, die für Katja mehr als Freundschaft empfindet, möchte Katja helfen und ihre Kündigung zurücknehmen, wenn sie eine Entziehungskur macht. Von den Entzugserscheinungen rasch geplagt, stimmt Katja zu und geht zu einer Psychologin - auch wenn sie dort ihr Problem nicht vollumfänglich eingestehen kann und einen klinischen Entzug ablehnt.
Und die Journalistin möchte auch noch mehr aus der Situation herausholen: Indem sie in der eigenen Alkoholsucht gefangen eine Reportage über die Abhängigkeit schreibt. "Vielleicht wird mir das helfen, darüber zu recherchieren und zu schreiben", sagt Katja.
Sie interviewt Ärzte und Psychologen - und Schauspielerin Katrin Sass, die als sie selbst im Film auftritt und dort über ihre langjährige Alkoholabhängigkeit spricht. Sie rät Katja: "Du solltest mit dieser Reportage aufhören, damit du mit dem Trinken-Aufhören anfangen kannst."
Doch Katja kann nicht und sie kommt nicht von Eddie los. Sie betrinken sich immer wieder gemeinsam, bis die Ereignisse sie überrollen und überfordern. Werden sie selbst noch realisieren, dass sie Hilfe brauchen?
Verarbeitung echter Erfahrungen
Nicht nur Sass' reales Suchtschicksal ist in den Film eingeflossen, Drehbuchautor Mark Schlichter verarbeitet damit seine eigenen Erfahrungen. "Als ich nach Jahrzehnten endlich begriffen hatte, dass ich den Alkohol nicht mehr reduzieren und eben nicht nur ab und zu alle paar Tage mal ein Gläschen trinken konnte, musste ich in einer Klinik fünf Tage entziehen. Das war meine Rettung", sagte der Drehbuchautor und Regisseur gegenüber dem ZDF.