Hinter dem Mammutprojekt steckt eine Projektgesellschaft, die sich im Eigentum der Betreiber der Erlebniswelt Kahlenberg befindet. Vor einem Jahr erteilte das Bundesverwaltungsgericht den Entwicklern des Projekts den Zuschlag zum Bau der Seilbahn. "Wir sind schon relativ weit gekommen und wollen nun in die Gespräche mit der Stadt Wien gehen", sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft, Hannes Dejaco, der Austria Presse Agentur. Die Trasse der rund 5,6 Kilometer langen Kabinenbahn solle dabei von der U4-Endstation Heiligenstadt über die Donauinsel zum Hubertusdamm weiter nach Strebersdorf und von dort auf den Kahlenberg führen. Dejaco stellte klar, dass kein Verlauf der Trasse über das Kahlenbergerdorf geplant sei. "Die Trasse soll verläuft stattdessen neben dem Kahlenbergerdorf entlang des Leopoldsberg", so Dejaco.
Dejaco präsentierte die Seilbahn in einem Hintergrundgespräch am Freitag vor allem als Infrastrukturprojekt. Statt wie bisher 40 Minuten mit der Buslinie 38A, könnte das Naherholungsgebiet mit der Seilbahn laut ihm in 20 Minuten erreicht werden. Er verwies in diesem Zusammenhang auf durch das Gericht in Auftrag gegebene Gutachten, die zeigten, dass durch die Bahn der Autoverkehr auf den Kahlenberg um 50 Prozent reduziert werden könnte, der Öffi-Verkehr auf den Kahlenberg sogar um 80 Prozent. Durch den U-Bahn-Anschluss könne die Anfahrt mit dem Pkw weitgehend vermieden werden, Floridsdorf bekomme zudem einen direkten Anschluss an die U4, darüber hinaus sei für Pendlerinnen und Pendler eine Park-and-Ride-Anlage mit 630 Parkplätzen mit 1.000 Bike-Boxen Ladestationen geplant. "Das wird keine Touri-Bahn", sagte Dejaco.
Kritikern hält der Unternehmer entgegen, dass auch das BVwG in 14 Gutachten festgestellt habe, dass das Projekt mit keinerlei Bedrohungen für Tier- und Pflanzenwelt verbunden sei. Auch die Sichtachsen auf das UNESCO-Welterbe seien nicht behindert. "Es wird hauptsächlich bereits versiegelte Fläche für den Bau verwendet. Die Seilbahn-Stationen werden zudem begrünt", sagte er. Das Projekt weise durch den geringen Flächenverbrauch und die Entsiegelung des Parkplatzes eine positive Entsiegelungsbilanz auf. "Die Schutzzone unterhalb des Biosphärenpark bleibt zudem völlig unberührt", so Dejaco.