Alle 276 Minuten, also in etwa alle 4,5 Stunden, stirbt in Salzburg ein Wildtier auf der Straße. Bei Wildunfällen wurden 2024 im Bundesland 17 Personen verletzt. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hat eruiert, welche Faktoren die Gefahr für Wildunfälle erhöhen und welche Maßnahmen Verkehrsunfälle verhindern können.
65.011 getötete Wildtiere auf Österreichs Straßen bedeuten im Vergleich zum Jagdjahr 2023/24 ein Minus von sechs Prozent. Im Jahr 2024 wurden bei Wildunfällen 374 Personen verletzt und damit so viele wie zuletzt im Jahr 2019. Anders ausgedrückt stirbt auf Österreichs Straßen zirka alle acht Minuten ein Wildtier und täglich wird dabei eine Person verletzt.
Meiste Wildunfälle im Bezirk Neusiedl
Die meisten Wildunfälle in Österreich gibt es im Bezirk Neusiedl am See
Wie die Detailauswertung der Wildunfälle des Jagdjahres 2024/25 durch das KFV zeigt, ist der Artenreichtum der getöteten Wildtiere auf Österreichs Straßen groß (s. Tabelle im Anhang). Allen voran wurden 36.637 Rehe, 16.797 Hasen und 4442 Fasane getötet. Die meisten Menschen wurden 2024 im Bezirk Amstetten bei Wildunfällen verletzt, gefolgt von den Bezirken Braunau, Südoststeiermark und Leibnitz. Unter den Bundesländern rangieren bei den getöteten Wildtieren Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich und Steiermark an den vordersten Stellen.
Bezirk Salzburg-Umgebung führt in Salzburg traurige Liste an
Auf den Salzburger Straßen wurden im Jagdjahr 2024/25 insgesamt 1903 Wildtiere getötet, die meisten davon im Bezirk Salzburg-Umgebung, gefolgt von Zell am See und Sankt Johann im Pongau. Alle 276 Minuten (= rund 4,5 Stunden) stirbt also in Salzburg ein Wildtier auf der Straße. Bei Wildunfällen wurden 2024 in Salzburg 17 Personen verletzt.
Vorsicht besonders in der Dunkelheit
"An trüben Herbsttagen ist besondere Vorsicht angesagt, denn durchschnittlich 47 Prozent der Wildunfälle mit Personenschaden ereignen sich bei Dunkelheit und elf Prozent bei Dämmerung", erklärt KFV-Direktor Christian Schimanofsky. Bei einer Kollision mit einem wuchtigen Hirsch oder Reh ist die Gefahr besonders groß, dass dabei auch Personen in den Fahrzeugen zu Schaden kommen. Sobald ein Tier vor einem auftaucht, empfiehlt der Experte daher wie folgt zu reagieren: "Sofort abbremsen, abblenden und gegebenenfalls mehrmals hupen, um das Wild aufzuschrecken und zur Flucht zu veranlassen", so der Experte. Keinesfalls sollte man Ausweichmanöver einleiten, weil das zu Kollisionen mit dem Gegenverkehr oder mit Bäumen führen kann. Außerdem sind Wildtiere wie Reh- und Rotwild oft im Rudel unterwegs, weshalb man gleich mehreren Tieren ausweichen müsste.
Wildtiere bleiben beim Betreten der Straße instinktiv stehen
"Wer mit seinem Fahrzeug zu schnell unterwegs ist, hat selbst zu wenig Zeit zu reagieren und gibt dem Wild zugleich zu wenig Zeit zum Verlassen der Fahrbahn", wie Mag. Schimanofsky darlegt: Denn fast 40 Prozent aller Wildunfälle ereignen sich aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit und mehr als 50 Prozent aufgrund von Unachtsamkeit und Ablenkung. Der KFV-Direktor verweist zudem auf den natürlichen Instinkt der Tiere. "Wildtiere bleiben beim Wechsel des Untergrundes - und damit auch beim Betreten einer Straße - erst einmal instinktiv stehen. Auch beim Blenden mit Scheinwerfern bleiben die Tiere vorerst instinktiv stehen, da sie durch das Licht faktisch blind und orientierungslos sind."