Die Ärztekammer habe ihre Forderung nach diesem sogenannten ärztlichen Dispensierrecht mit dem Argument begründet, die Arzneimittelversorgung in Österreich sei gefährdet. "Das ist nicht der Fall. Faktum ist: Es gibt im Land kein Problem mit der Versorgung von Arzneimitteln - sofern die Hersteller ihren Lieferverpflichtungen nachkommen. Es gibt dagegen aber sehr wohl in Österreich ein erhebliches Problem bei der Durchimpfungsrate", betont Kobinger. Zusatz: "Arzneimittel gehören ausschließlich in die Apotheke, alles andere verbessert nicht die Versorgung, sondern gefährdet die Gesundheit." Aus demselben Grund sei auch die Forderung einzelner, die Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel bei Nahversorgern einzuführen, strikt abzulehnen.
Apotheker vs. Ärzte: "Gesundheitspolitik ist kein Basar"
Im Kompetenzstreit zwischen Ärzte- und Apothekerkammer haben die Pharmazeuten am Montag mit Ablehnung auf die Medizinerforderung nach mehr Hausapotheken reagiert, wofür die Ärzte im Gegenzug eine eventuelle Zustimmung zum Impfen in Apotheken in Aussicht gestellt hatten. "Die Gesundheitspolitik ist kein Basar", so Apotheker-Vizepräsident Gerhard Kobinger in einer Aussendung. Impfen in der Apotheke sei kein "Tauschobjekt".

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Zwischen Ärzten und Apothekern wird weiter gestichelt