"Wie jedes Jahr sind unsere Blut-Lagerstände nach dem Sommer auf einem niedrigen Niveau und normalerweise würden wir diese jetzt aufbauen, um gut in die kalte Jahreszeit zu starten. Die aktuelle Krankheitswelle macht uns leider einen gefährlichen Strich durch die Rechnung", erläuterte Foitik in einer Aussendung die Lage. "Wir sind in großer Sorge, dass wir jene 1.000 Blutkonserven, die wir jeden Tag in Österreich brauchen, um das Leben von Patientinnen und Patienten zu retten, nicht länger liefern können. Kommen Sie daher, wenn Sie gesund sind, jetzt dringend zur Blutspende!", appellierte er und bat Spendenwillige darum, online auf https://blut.at Termine zu vereinbaren.
Gleichzeitig bat das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK), sich bei der Blutspende in Geduld zu üben. "Die Corona-Fälle betreffen alle, und damit auch unser Personal", sagte ÖRK-Sprecherin Margit Draxl zur APA. Wegen einer höheren Zahl von Krankenständen kann es daher zu etwas längeren Wartezeiten kommen. "Wir bitten die Spenderinnen und Spender dafür um Verständnis", betonte Draxl.
Situation besonders in Ostösterreich dramatisch
Die Situation sei besonders in Ostösterreich bereits dramatisch, bestätigten die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Laut einer Aussendung der niederösterreichischen Ärztinnen- und Ärztekammer (ÄKNÖ) vom Freitag müssen bereits Operationen abgesagt oder verschoben werden. Der erste Vizepräsident der ÄKNÖ, Andreas Zeitelberger, erläuterte: "Die Situation ist dramatisch, es muss bereits triagiert (Priorisierung von Patienten nach Krankheitsschwere und Dringlichkeit der Behandlung, Anm.) werden. Aus meiner Erfahrung als Unfallchirurg muss ich leider bestätigen, dass uns derzeit nichts anderes übrig bleibt, als Operationen zu verschieben, weil nicht ausreichend Blutkonserven zur Verfügung stehen."