Unverändert erhalten bleiben die Stufen "guter Sicherheitsstandard" (1) und "Sicherheitsrisiko" (2), die künftig grün bzw. gelb leuchten werden. Die weiteren, bisherigen vier Stufen werden paarweise zusammengefasst, und zwar zu "Hohes Sicherheitsrisiko" (3) und "Reisewarnung" (4) in den Farben Orange bzw. Rot. Bisher hatte das Außenministerium das hohe Sicherheitsrisiko mit zwei Stufen ausgewiesen, je nachdem ob es nur für eine Region oder das ganze Land galt. Die beiden höchsten Stufen waren die partielle Reisewarnung für eine Region sowie die Reisewarnung für das ganze Land.
Inhaltlich bleibe "alles beim Alten, aber es wird verständlich für die Bürgerin und den Bürger, für die Reisende und den Reisenden", sagte die Leiterin des Bürgerservice im Außenministerium, Karin Fichtinger. Sie bestätigte, dass sich die einzelnen Bewertungen im Zuge der Umstellung nicht verändern. "Wir übernehmen alles eins zu eins textlicher Natur", betonte sie.
Auf der Überblickskarte soll es aber weiterhin eine stärkere Nuancierung geben, sagte Fichtinger. "Für die Reisebranche ist es unangenehm, wenn ein Land wie Ägypten plötzlich rot ist. Deshalb haben wir uns entschieden, die Weltkarte so zu belassen, damit klar ist, es ist anders zu behandeln als zum Beispiel Libyen", erläuterte die Spitzendiplomatin mit Blick auf das nordafrikanische Nachbarland Ägyptens, für das eine landesweite Reisewarnung gilt. Darüber hinaus wird in Detailkarten ausgewiesen, welche Stufen für einzelne Landesteile gelten. Im Fall Ägyptens gilt eine Reisewarnung für die Grenzregion zu Libyen und den Norden der Sinaihalbinsel, hohes Sicherheitsrisiko für den Rest der Halbinsel und Sicherheitsrisiko für die übrigen Teile des Landes. Fichtinger betonte zugleich, dass die Darstellungen nur Informationszwecken dienen, rechtliche Ansprüche könnten Reisende unter Berufung darauf nicht geltend machen.
Roaming-SMS enthalten künftig Kontaktdaten der zuständigen Botschaft
Bis zu den Herbstferien soll es zudem ein weiteres Service des Außenministeriums geben, und zwar eine SMS-Benachrichtigung mit der Telefonnummer der zuständigen österreichischen Botschaft bei Auslandsreisen. Konkret sollen die Mobilfunkanbieter ihre bei der Einwahl ein fremdes Netz automatisch verschickten Roaminginfo-SMS um die entsprechenden Angaben ergänzen. "Wir hoffen, dass das für den Reisenden ein zusätzliches Service ist", sagte Fichtinger.
Das Außenministerium warb zudem neuerlich für die Reiseregistrierung bei Auslandsreisen, die über die Website http://auslandsregistrierung.bmeia.gv.at oder die Handy-App "Auslandsservice" möglich ist. Reisende würden dem Ministerium so helfen, "dass wir ihnen helfen können", betonte der Leiter der Presseabteilung des BMEIA, Clemens Mantl. Er trat auch Berichten entgegen, dass es bei diesem System ein Datenleck gegeben habe. Vielmehr hätten Personen, die sich registriert hatten, Schadsoftware auf ihren Computern installiert gehabt, wodurch die Daten individuell abgeflossen seien, ehe sie gesammelt zum Verkauf angeboten worden seien.
Mantl sagte, dass die Reiseinformationen des Außenministeriums "sehr gut angenommen" werden. "Wir haben über fünf Millionen Zugriffe jedes Jahr." Fichtinger wies darauf hin, dass die Informationen laufend aktualisiert werden. Es gebe bis zu 600 Änderungen pro Jahr, wobei es oft nur um Kleinigkeiten gehe. Zudem werden die Infos für jedes einzelne Land zwei Mal jährlich überprüft, in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Botschaften. Auf die Frage der APA, ob nicht eine Harmonisierung auf EU-Ebene möglich sei, nannte Fichtinger die unterschiedlichen nationalen Betroffenheiten. Als Beispiel nannte sie das ostafrikanische Land Burundi. Dort hielten sich nur eine Handvoll Österreicher auf, verglichen mit Tausenden aus der früheren Kolonialmacht Belgien. Somit habe ein dortiges Ereignis "für Belgien eine andere Auswirkung als für uns". Es gebe aber einen Trend zur Harmonisierung und einen Austausch auf EU-Ebene, etwa durch eine gemeinsame Plattform, auf der die EU-Staaten ihre Reisehinweise abgespeichert werden, um die Abstimmung zu erleichtern.