Im Casino Wien in der Kärntner Straße ist ein offenbar großangelegter Spielbetrug aufgeflogen. Sicherheitsmitarbeiter waren auf einen 47-jährigen Chinesen aufmerksam geworden, der versucht hatte, einen Roulette-Automaten zu manipulieren - was ihm anfangs auch gelang. An dem Gerät sitzt kein Groupier, die Kugel wird mittels Luftdruck unter einer Kuppel herausgeblasen und so ins Spiel gebracht. Und genau dieses Prinzip nutzte der Betrüger, um die Kugel jedes Mal dorthin zu befördern, wo er sie haben wollte.
"Es handelt sich um keinen klassischen Roulette-Tisch. Er befindet sich im Automatenbereich im Erdgeschoß des Casinos. Auf den Überwachungsvideos ist den Kollegen aufgefallen, dass auf dem Tisch ungewöhnlich oft hohe Gewinne erzielt wurden", berichtete Casinos-Austria-Pressesprecher Patrick Minar im SN-Gespräch. Dies gelang, obwohl der Verdächtige sich bemühte, seine Manipulationen durch eine geschickt platzierte Jacke für die Kameras nicht sichtbar zu machen.
"Nach der ersten Wahrnehmung wurde der Mann angezeigt, bei der zweiten erfolgte schließlich die Festnahme durch die Polizei." Er versuchte sich zunächst mit den Papieren eines anderen auszuweisen, die Beamten kamen dem 47-Jährigen aber schnell auf die Schliche und ermittelten dessen wahre Identität. Wie viel der Betrüger durch die Manipulation des Automaten ergaunerte, wollte Minar nicht sagen.
Der Polizei gelang es in der Folge auch zwei Komplizen auszuforschen - einen 34-jährigen Marokkaner sowie einen 34-Jährigen aus der Dominikanischen Republik. Sie sollen sich seit Ende Jänner abwechselnd im Casino aufgehalten haben. Nach den beiden wurde am Mittwoch noch gefahndet.