Vor fünf Wochen war damit begonnen worden, einen Kanal mit etwa 1,8 Meter Durchmesser zu verlegen. Um die Bäume in der Umgebung zu schonen, habe man sich für Microtunneling entschieden - ein Verfahren, mit dem ein grabungsloser Rohrvortrieb unter der Erde möglich ist. Allerdings kam es zu einer Panne: Nach 120 Metern Vortrieb blieb der Bohrkopf hängen und steckt nun in 17 Metern Tiefe fest. Erst wenn man ihn gelöst hat, können die noch fehlenden 100 Meter Kanal weitergebohrt werden.
Bangen um Baumbestand
Die anfallenden Kosten für die Kanalverlegung liegen bei zwei Millionen Euro und werden von der Asfinag getragen, versicherte die Linz AG. Sie verlegt den Kanal auch im Auftrag der Asfinag, ausführendes Bauunternehmen ist die STRABAG. Die Panne hat bereits Sorgen um den Baumbestand ausgelöst: Die Initiative "Ja! zum Grüngürtel" befürchtet, dass nun ein "25 Meter tiefer Schacht mitten im Bergschlösslpark gegraben und fünf zusätzliche Bäume außerhalb der Rodungszone gefällt werden" könnten. Für Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) kommt das "überhaupt nicht in Frage".
Beide sehen in der Panne aber auch einen möglichen Vorboten künftiger Probleme: "Wenn ein kleines, technisches Manöver wie die Kanaldüker-Umlegung bereits zu einer teuren Rettungsaktion und ungeplanten Eingriffen in den Park führt, wie soll dann ein komplexer, 3,2 Kilometer langer Tunnel in diesem geologisch schwierigen Umfeld unter Kontrolle gehalten werden?", fragt man sich bei "Ja! zum Grüngürtel". Auch für Schobesberger zeigt der Vorfall "einmal mehr, wie schwierig es ist, bei diesem Untergrund einen Tunnel zu graben. Es ist daher auch davon auszugehen, dass die entstehenden Kosten für das Ausgraben des Bohrkopfes nicht die letzten unvorhergesehenen Zahlungen beim Bau dieses fossilen Betonierungsprojektes bleiben werden."
(Quelle: APA)
