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Bombendrohungen legten 46 Schulen in Österreich lahm: Auch Salzburg war betroffen

Schulen wurden großteils evakuiert und durchsucht. Polizei ermittelt und prüft dabei auch, ob jener Schweizer hinter den E-Mails steckt, gegen den bereits ein Verfahren anhängig ist.

Die Polizei musste erneut Schulen durchsuchen, nachdem es mehrere Bombendrohungen gab.
Die Polizei musste erneut Schulen durchsuchen, nachdem es mehrere Bombendrohungen gab.

Österreich ist erneut mit einer Reihe von Bombendrohungen konfrontiert. Nach einigen Monaten Ruhe, nachdem ein Schweizer ausgeforscht worden war, der mit Anschlägen auf Bahnhöfe, Einkaufszentren und Schulen gedroht hatte, waren am Montag bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe 46 Schulen bekannt, die von den Drohungen betroffen waren. Die E-Mails wurden meist am Sonntagabend an die Schulen geschickt. Betroffen waren zwei Schulen in Salzburg, eine AHS in Wien-Penzing, eine AHS und eine VS in Linz, fünf Schulstandorte in Graz und 36 in Innsbruck.

Die Polizei in der Steiermark sagte, dass die Mails alle sehr ähnlich gelautet hätten und auch sehr konkret formuliert waren. Zwei Schulen konnten ihre Schülerinnen und Schüler noch vor Unterrichtsbeginn über die Situation informieren, die Kinder blieben zu Hause. Die anderen drei Schulen mussten evakuiert werden. Alle wurden durchsucht, es wurde aber kein Sprengstoff gefunden. Es handelt sich um die AHS und Volksschule Reininghaus (ein Standort), die VS St. Andrä, die VS St. Leonhard, die VS Jägergrund und die VS Peter Rosegger.

Alle Innsbrucker Pflichtschulen geräumt

In Innsbruck wurde der Unterricht an den betroffenen Schulen entweder vorzeitig beendet oder unterbrochen. In der Landeshauptstadt waren sämtliche 33 Pflichtschulen betroffen, wie die Stadt Innsbruck mitteilte. Die Verantwortlichen sagten, dass die Schulen um 11.30 Uhr zunächst geräumt, um 12.15 Uhr aber bereits wieder "zum Unterricht freigegeben" wurden. Die Tiroler Bildungsdirektion sagte, dass es auch Bombendrohungen gegen drei höhere Schulen in Innsbruck gegeben habe.

In Salzburg, wo zwei Schulen betroffen waren, wurden die Unterrichtsstätten nach einer Gefährdungseinschätzung durch die Experten der Polizei nicht geräumt. So teilte etwa die Direktion der VS Aigen den Eltern mit, dass der Unterricht planmäßig stattgefunden habe und die Kinder von der Schule über die Drohungen nicht informiert worden seien.

In Wien wiederum blieb die Penzinger AHS Wienwest nach der Bombendrohung am Montag geschlossen. Die Polizei hatte noch in der Nacht das Gebäude durchsucht. In Linz wurden die AHS der Kreuzschwestern Linz und die Volksschule in der Grillparzerstraße nach Bombendrohungen evakuiert und durchsucht.

Zweite große Serie in diesem Jahr

Wer der Drahtzieher der neuerlichen Welle von Drohmails ist, dazu ermittelt derzeit die Polizei. Wobei auch überprüft wird, ob jener Schweizer (20), gegen den bereits ein Verfahren läuft, weil er vor einigen Monaten 27 Bombendrohungen per E-Mails an österreichische Polizeidirektionen geschickt hatte, dafür verantwortlich ist. Betroffen waren damals vor allem Bahnhöfe, aber auch Einkaufszentren und Schulen. Die Drohungen führten jedenfalls dazu, dass teilweise Bahnstrecken mehrere Stunden lang gesperrt werden mussten. Der Mann war, nachdem er von der österreichischen Polizei ausgeforscht worden war, in der Schweiz verhaftet worden, befindet sich aber inzwischen wieder auf freiem Fuß. Da er Schweizer Staatsbürger ist, wurde er nicht nach Österreich ausgeliefert. Die Untersuchungen laufen nun in der Schweiz und in Österreich parallel.