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Dritter Verhandlungstag im Prozess um missbrauchte Lehrerin

Am Donnerstag wird am Wiener Landesgericht der Prozess um eine Lehrerin fortgesetzt, der laut ihrer Rechtsvertreterin Monika Ohmann (Kanzlei Eva Plaz) im Zeitraum Juli 2024 bis Jänner 2025 von mehreren Burschen im Alter zwischen 14 und ein "Martyrium" zugefügt wurde. Zentraler Teil des dritten Verhandlungstags wird dabei das Video mit der mehrstündigen kontradiktorischen Befragung der Betroffenen sein, das im Gerichtssaal abgespielt wird.

Im Gerichtssaal gilt wieder ein Fotografier- und Filmverbot
Im Gerichtssaal gilt wieder ein Fotografier- und Filmverbot

Im Hinblick auf die in Teilen öffentliche Video-Vorführung appelliert Ohmann sowohl an die Medien als auch an die interessierte Öffentlichkeit eindringlich, ihre Mandantin nicht bloßzustellen. "Das Opfer wurde unfreiwillig auf diese öffentliche Bühne gezerrt. Für sie ist das eine schreckliche Situation. Vor allem auch, weil bloßstellende Berichterstattung zu Folgekommentaren und Kommentierung in den sozialen Netzwerken führt, was wieder massive Verletzungen und weitere Beschädigungen für ihre Mandantin bedeutet", gibt die juristische Prozessbegleiterin zu bedenken.

Seit der Vorwoche müssen sich insgesamt sieben Jugendliche vor einem Schöffensenat verantworten. Den Hauptangeklagten wird Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und schwere Erpressung vorgeworfen. Am Ende brachen sie laut Anklage in die Wohnung der Frau ein und legten Feuer. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge erlitt die Betroffene als kausale Reaktion auf die sexuellen Übergriffe eine chronische Depression und eine posttraumatische Belastungsstörung, die einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen ist.