Damit es dazu kommen könnte, müsste sich nämlich eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedsländer dafür entscheiden. Da allerdings die Interessen und die Absichten der Nationen in der Frage deutlich auseinander gehen, gibt es auf dem Weg zur Abschaffung der Sommerzeit keinen Fortschritt. Aktuell werde an dem Thema nicht gearbeitet, sagte der zuständige Sprecher des Europäischen Rates auf APA-Anfrage. Zuletzt sei die Zeitumstellung auf Ebene des Europäischen Rats im ersten Halbjahr 2025 kurz erwähnt worden, "konkrete Schritte wurden aber nicht gesetzt", so der Sprecher.
Solange es auf EU-Ebene keine neue Regelung bezüglich der Zeitumstellung gibt, geht es damit einfach weiter - am letzten März-Wochenende eines Jahres wird auf die Sommerzeit gewechselt, am letzten Oktober-Wochenende werden die Uhren wieder zurückgedreht. Angesichts der aktuellen politischen Lage sei es "wahrscheinlich, dass es so weitergeht", sagte der Sprecher.
Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.
Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie von 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter - auf Dauer erfolgloser - Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.