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50.000 Euro Belohnung für Hinweise im Fall Jennifer S.

Im seit mehr als siebeneinhalb Jahren ungeklärten Vermisstenfall rund um die damals 21-jährige Wienerin Jennifer S. hat ihre Familie für Hinweise, die zur Klärung führen, rund 50.000 Euro ausgelobt. Das gab die Landespolizeidirektion am Sonntag via Aussendung bekannt und veröffentlichte in diesem Zusammenhang auch ein Foto der jungen Frau zwecks Öffentlichkeitsfahndung. S. gilt seit 21. Jänner 2018 als abgängig. Das Landeskriminalamt geht von einem Gewaltverbrechen aus.

Die Polizei startete am Sonntag eine Öffentlichkeitsfahndung
Die Polizei startete am Sonntag eine Öffentlichkeitsfahndung

Damals hatte sich die 21-Jährige mit ihrem Lebensgefährten gestritten und sich in der Folge von ihm getrennt. Die Frau verschwand dann unter laut Polizei "bedenklichen Umständen" aus der gemeinsamen Wohnung in Wien-Brigittenau. "Aufgrund bisheriger Erhebungen und der gegebenen Umstände wird seitens der Kriminalpolizei von einem Gewaltdelikt ausgegangen", hieß es dazu von der Landespolizeidirektion Wien. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen verliefen jedoch bis heute negativ. Der Ex-Freund der Frau stritt damals jegliche Beteiligung an einem möglichen Gewaltverbrechen ab. Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung waren im April 2019 eingestellt worden.

Polizei appelliert an Bevölkerung

Sachdienliche Hinweise (auch anonym) die Angaben zu einem Tathergang bzw. zu Personen, die im Zusammenhang mit dem Verschwinden der jungen Frau stehen, zum derzeitigen Aufenthaltsort oder zu Orten, an denen Jennifer S. gesehen wurde, werden an das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsdienst, unter der Telefonnummer 01-31310-33800 bzw. 33801 erbeten. Laut Personenbeschreibung der Polizei handelt es sich bei der Vermissten um eine zum damaligen Zeitpunkt rund 175 Zentimeter große, schlanke Frau mit braunen mittellangen Haaren.

Die nun gestartete Öffentlichkeitsfahndung stehe in Zusammenhang mit der von der Familie ausgelobten Belohnung, sagte eine Polizeisprecherin der APA. Eine neue Dynamik in dem Fall gebe es keine. Man erhoffe sich nun aber - auch aufgrund der 50.000 Euro -, dass sich mögliche Hinweisgeber nun an die Polizei wenden.