Abgewickelt wird das Projekt "InnoWAP" über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), das Geld kommt vom Infrastrukturministerium, wie die Boku am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Aufgebaut wird auf den Arbeiten einer Gruppe um Marco Beaumont und Armin Winter vom Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe der Boku. Sie haben Methoden entwickelt, um Wasserpflanzen - sogenannte Makrophyten - zur Produktion von abbaubarem Verpackungsmaterial, Einwegtellern oder -bechern zu nutzen. 2021 gab es dafür den "Energy Globe Award Niederösterreich".
Haufenweise Wasserpflanzen in Wien und im Burgenland
Um Nachschub an Untersuchungsmaterial brauchen sich die Wissenschafterinnen und Wissenschafter jedenfalls nicht sorgen, fallen doch in starken Jahren alleine in Wien zwischen 3.000 und 4.000 Tonnen "submerse Wasserpflanzen" an. Am Neusiedler See im Burgenland werden aktuell ungefähr 5.000 Tonnen pro Jahr geerntet. Das theoretisch jährlich verfügbare Gesamtpotenzial liege dort bei bis zu 75.000 Tonnen.
Zusammen mit zahlreichen Industrie- und Forschungspartnern und der Stadt Wien werde man nun daran gehen, "Schilf und Wasserpflanzen zu Spezialpapieren, Textilfasern, Lebensmittelschalen und Verpackungsmaterial zu verarbeiten", heißt es. Man wolle zeigen, "dass ökologische Gewässerpflege und wirtschaftliche Nutzung Hand in Hand gehen könne", wird Projektleiter Beaumont zitiert: "Wir transformieren bisher ungenutzte Biomasse in wertvolle Ressourcen für die Kreislaufwirtschaft und reduzieren CO2-Emissionen. Durch die nachhaltige Nutzung von Schilf und Wasserpflanzen revitalisieren wir wichtige Ökosysteme und schaffen gleichzeitig neue Wertschöpfungsketten."
(S E R V I C E - Projektinformationen online: https://forschung.boku.ac.at/de/projects/16408)