Von der ersten Planung bis zur Fertigstellung der S7 vergingen 25 Jahre. Nun soll die neue Schnellstraße durch die Anbindung der Oststeiermark und des Südburgenlands an das hochrangige Verkehrsnetz und Ungarn neue Entwicklungsmöglichkeiten für die Wirtschaftsräume schaffen und die Gemeinden in der Region vom Durchzugsverkehr entlasten. Mit dem Tunnel Rudersdorf bekam das Burgenland im Zuge der Bauarbeiten seinen ersten Tunnel. Die Investitionen für die S7 beliefen sich insgesamt auf rund 900 Millionen Euro, wovon zwei Drittel auf den Abschnitt West entfielen.
Hanke: "Meilenstein für die Zukunft der Region"
Von einem "wichtigen Meilenstein für die Zukunft der Region" sprach Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ). Die S7 sei ein Schritt "hin zu mehr Chancen, mehr Wachstum und einer nachhaltigen Zukunft". Der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) betonte, dass das Projekt den Verkehrsfluss verbessere, Arbeitswege sicherer mache und die Lebensqualität in den Ortskernen durch weniger Verkehrslärm und Staus steigere. Der Verkehr werde sich durch die S7 auf das höherrangige Straßennetz verlagern, was eine deutliche Entlastung für die Gemeinden bedeute, bekräftigte Burgenlands Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Schon die Investitionen während der Bauphase hätten der regionalen Wirtschaft einen "enormen Schub" gebracht.
Errichtet wurden zwei Fahrstreifen je Richtung, die Gesamtbreite beträgt 28 Meter. Entlang der Strecke entstanden 59 Brücken und fünf Anschlussstellen. Hinzu kommen 32 Gewässerschutzanlagen und 1.290 Kilometer verlegte Stromleitungen.
Bei der Umsetzung des Projekts habe man ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt, hieß es von der Asfinag. Lärmschutzwände sollen künftig etwa nicht mehr als solche erkennbar sein, weil sie begrünt werden. Zudem wurden entlang der Trasse Ausgleichsmaßnahmen von über 530 Hektar umgesetzt. Das ist laut Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl mehr als das Siebenfache der gesamten Fläche, die durch die S7 versiegelt wird. Investiert wurden in die Maßnahmen fast 200 Millionen Euro. Errichtet wurden unter anderem auch zahlreiche Amphibientunnel und 22 Amphibienteiche sowie ein Fledermaustunnel und 300 Fledermausnistkästen.
Anschlussstellen öffnen am Samstag ab 13 Uhr
Der Abschnitt West führt vom Knoten Riegersdorf bis Dobersdorf ins Burgenland und schließt nach dem Tunnel Rudersdorf an den Abschnitt Ost an, der nördlich von Königsdorf sowie weiter bei Eltendorf und Poppendorf bis zur ungarischen Staatsgrenze verläuft.
Nach dem Festakt am Freitag erfolgt die eigentliche Verkehrsfreigabe am Samstag. Ab 13 Uhr werden laut Asfinag die Anschlussstellen schrittweise geöffnet und ab 14 Uhr wird die gesamte Strecke in beide Fahrtrichtungen frei befahrbar sein.