"Für den Aufsichtsrat ist klar: Kinderschutz, Transparenz und Aufarbeitung haben absolute Priorität", erklärte Irene Szimak, Vorsitzende des Aufsichtsrats von SOS-Kinderdorf Österreich. Die Entscheidung sei gefallen, um die Glaubwürdigkeit und Transparenz der Reformkommission sicherzustellen. Diese Linie ist dem Aufsichtsrat wichtig", sagte Geschäftsführerin Annemarie Schlack dem "Falter". Die weiteren Mitglieder der Geschäftsführung seien vom Aufsichtsrat erst am Freitag über die Freistellung Mosers informiert worden. Ob dem Tiroler Moser interimistisch jemand nachfolgt, sei noch offen, erklärte Schlack dem Falter.
Kommission neu gegründet
Die Reformkommission unter Leitung von Irmgard Griss tritt am 8. Oktober in neuer Zusammensetzung erstmals zusammen. Der Aufsichtsrat hatte zuletzt die Einsetzung einer Kommission verkündet. In der Folge wurde das Gremium aufgrund von Kritik wegen möglicher Befangenheit - ursprünglich hätten drei Mitglieder des Aufsichtsrates darin sitzen sollen - neu aufgestellt.
Ein Bericht der Wochenzeitung "Falter" über Vorwürfe gegen das SOS-Kinderdorf am Standort in Moosburg in Kärnten hatte Mitte September die Missbrauchscausa ausgelöst. Kurze Zeit später kamen auch Vorwürfe gegen die Kinderdörfer in Imst in Tirol sowie im Salzburger Seekirchen ans Licht. Mittlerweile ermitteln die Staatsanwaltschaften in Klagenfurt, Innsbruck sowie Salzburg aufgrund der Vorwürfe.
(S E R V I C E - Kinder und Jugendliche, die Missbrauch erlebten oder erleben bzw. auch deren Umfeld, können sich an folgende Stellen wenden: www.kinderschuetzen.at; https://www.rataufdraht.at; https://www.pb-fachstelle.at (Anzeigenberatung)