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Greifvogel im Burgenland bei Polizeiaktion aus Falle befreit

Bei einer polizeilichen Aktion gegen Wildtierkriminalität ist am Donnerstag im Bezirk Neusiedl am See ein Greifvogel aus einer Falle befreit worden. Dies habe nicht nur unmittelbares Tierleid verhindert beziehungsweise beendet, sondern auch wertvolle Hinweise für weitere Ermittlungen geliefert, teilte das Bundeskriminalamt (BK) am Freitag in einer Aussendung mit. Landespolizei sowie WWF und BirdLife waren ebenfalls beteiligt. Es gab auch Sicherstellungen in ähnlichen Fällen.

Wildtier-Kriminellen im Burgenland wird der Kampf angesagt
Wildtier-Kriminellen im Burgenland wird der Kampf angesagt

Neben dem geretteten Greifvogel und mehreren Beweismitteln von weiteren Verdachtsfällen von Wildtierkriminalität wurde auch ein verendeter Hasenkadaver gefunden. Die sogenannte gemeinsame präventive Absuche fand zum zweiten Mal im Bezirk Neusiedl statt. Aus dem Burgenland waren die Landespolizeidirektion (LPD) und das Landeskriminalamt (LKA) involviert.

Kadaversuchhunde und Drohnen

Das "Herzstück der Absuche" bildeten laut BK die zertifizierten Kadaverspürhunde. "Ihre feinen Nasen sind unverzichtbar, um selbst kleinste Spuren, Köder oder Kadaver aufzuspüren und so wichtige Hinweise auf Wildtierkriminalität zu sichern", hieß es in der Aussendung. Hinzu kam die Suche mit Hilfe von Drohnen.

"Die Kombination aus polizeilichem Fachwissen, modernster Technik und der Unterstützung von NGOs wie WWF und BirdLife Österreich steigert die Effizienz derartiger Einsätze deutlich", betonte der Leiter des Referates für Umweltkriminalität im BK, Karl Frauenberger. Die Zusammenarbeit habe gezeigt, wie wichtig die präventive Kontrolle an Ort und Stelle ist, um Straftaten vorzubeugen und aufzudecken, um so die Kriminellen zur Verantwortung zu ziehen. Zudem bestehe das Ziel, seltene und bedrohte Arten wie Kaiseradler, Seeadler und Luchs wirksam zu schützen und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.

Meldung von Verdachtsfällen

Die Bekämpfung der Wildtierkriminalität hat in der Europäischen Union hohe Priorität, weshalb die präventive Absuche im Rahmen des geförderten LIFE-Projekts "wildLIFEcrime" von der EU unterstützt wurde. "Wer bewusst Wildtiere vergiftet, begeht eine Straftat. Solche Taten dürfen nicht folgenlos bleiben - sie müssen lückenlos aufgeklärt und strafrechtlich konsequent verfolgt werden", sagte WWF-Expertin Christina Wolf-Petre laut der Aussendung.

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, Beobachtungen und Verdachtsfälle zu melden. Hinweise können auch anonym über die Plattform https://wildlifecrime.info/ oder per E-Mail an meldung@wildlifecrime.at übermittelt werden. Auch die Meldestelle Umweltkriminalität des BK unter umwelt@bmi.gv.at und die nächstgelegene Polizeidienststelle stehen dafür zur Verfügung.

Jagd auf gefährdete Krickente legal

BirdLife Österreich fordert unterdessen in einer weiteren Aussendung den Stopp für die legale Jagd auf die Krickente und weitere Wildvögel. Mit September beginne in weiten Teilen des Landes die Entenjagdsaison. Nach wie vor dürften gefährdete Entenarten in den meisten Bundesländern legal geschossen werden, so auch die Krickente, der Vogel des Jahres 2025.

Mit einem Rückgang auf weniger als 100 Brutpaare sei die Krickente inzwischen ein in Österreich stark gefährdeter Brutvogel und auf der Roten Liste. "Wir fordern die Landesregierungen und Jagdverbände dringend auf, die Jagd auf gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Vogelarten zu beenden! Ein Jagdstopp und konsequenter Lebensraumschutz sind nötig, um gesicherte Bestände zu erreichen - eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Bejagung", betonte die Vogelschutzorganisation.