"Diesen Widerspruch erklären wir uns damit, dass die Mülltrennung vor rund 30 Jahren in Österreich eingeführt, damals massiv beworben und darüber diskutiert wurde - heute allerdings nicht mehr. Daher scheint sie für die ältere Generation selbstverständlich zu sein, nicht aber für die jüngere", erklärte sich VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly diesen Gegensatz. Es brauche daher unbedingt eine zeitgemäße Aufklärung über Mülltrennung, um die junge Generation zu erreichen - am besten über Apps oder sozialen Medien und in mehreren Sprachen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Entsorgungsbetriebe.
Grundsätzlich wollte der VOEB, eine freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Entsorgungsunternehmen in Österreich, mittels einer repräsentativen Studie herausfinden, welchen persönlichen Beitrag die Österreicherinnen und Österreicher zum Umweltschutz leisten. Dazu wurden im vergangenen Mai 1.500 Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren vom Online-Marktforscher Marketagent.com befragt. An erster Stelle landete mit 84 Prozent Zustimmung die besagte sorgfältige Trennung des Abfalls, gefolgt von dem Wunsch, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Zwei Drittel der Befragten achten demnach auch darauf, Problemstoffe wie Batterien korrekt zu entsorgen, und etwas mehr als die Hälfte bemüht sich, Verpackungsmüll und Plastik zu vermeiden. "Mit der aktuellen Debatte zum Klimaschutz ist auch der Bevölkerung die Bedeutung von Abfällen als wertvolle Sekundärrohstoffe bewusst geworden", schloss Jüly aus den Ergebnissen.
Aus Sicht des VOEB wäre es am einfachsten, wenn die österreichweit geforderte einheitliche Sammlung von Wertstoffen "endlich umgesetzt würde, statt der 13 unterschiedlichen Sammelsysteme", um etwa Plastikflaschen, Leichtverpackungen oder Dosen zu sammeln. "Wir haben nur mehr wenig Zeit, um die Umweltziele der EU zu erreichen, wie etwa die Verdoppelung des Kunststoffrecyclings. Weder aus ökologischer noch aus ökonomischer Sicht können wir es uns leisten, unsere Ressourcen zu verschwenden."