„Da oben war es nicht so nett“, sagt Gerhard Stranig von der Bergrettung Mallnitz. Erst recht nicht in Turnschuhen und Jogginghosen sowie ohne Mützen und Handschuhe.
Derart „ausgerüstet“ sind in der Nacht auf Dienstag zwei Jugendliche (14, 15) aus Villach auf dem Auernig, dem 2130 Meter hohen Hausberg der Mallnitzer, „gestrandet“. Bei Schneefall, Wind und Temperaturen unter 0 Grad.
Am Montag gegen 17 Uhr ging über die Rettungsleitstelle ein Notruf eines der Burschen ein. Er und sein Freund saßen beim Gipfelkreuz fest. Einsatzleiter Stranig und vier weitere Bergretter machten sich auf den Weg, um den Jugendlichen zu helfen.
Die beiden waren einige Stunden zuvor mit dem Zug von Villach nach Mallnitz gefahren, um im Bereich des Auernig zu wandern – erst noch im Waldgebiet. Doch als sie das Gipfelkreuz sahen, beschlossen sie weiter bergauf zu gehen, berichtet Stranig. Keine gute Idee. Zum einen waren sie dafür nicht ausgerüstet, zum anderen begann sich das Wetter rasch zu verschlechtern. Nicht überraschend, so Stranig. Der Wetterumschwung war prognostiziert.
Abstieg war nicht ungefährlich
Als die zwei Villacher das Gipfelkreuz erreichten, schneite es. „Dort oben lagen rund zehn Zentimeter Schnee“, sagt Stranig. Gegen 18.30 Uhr trafen die Bergretter bei den beiden ein, versorgten die leicht unterkühlten, aber unverletzten Burschen mit warmen Getränken und warmer Kleidung. Danach ging es gut eine Stunde bergab, auch nicht ungefährlich, weil es sehr rutschig war, sagt Stranig. Gegen 20.30 Uhr war dann wieder alle sicher im Tal.
Für Stranig - und wohl nicht nur für ihn - sind solche „Ausflüge“ nicht nachvollziehbar. „Dass man ohne entsprechende Ausrüstung auf einen Berg in über 2000 Meter geht, verstehe ich nicht. Auch nicht, dass man keine Routenplanung macht oder sich nach dem Wetter erkundigt.“
Einsatz wird verrechnet
Den Rettungseinsatz werden die Burschen bzw. ihre Erziehungsberechtigten bezahlen müssen. „Wer so etwas macht, darf über eine Rechnung nicht überrascht sein“, sagt Stranig.
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