Mit den Bonuspunkten könnte quasi jenen angehenden Studierenden, die danach ihre Arbeitskraft dem öffentlichen Gesundheitswesen in Österreich zur Verfügung stellen, ein leichterer Zugang zum mit Aufnahmetests begleiteten Studium gewährt werden, so Königsberger-Ludwig bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit den Landesräten Karlheinz Kornhäusl aus der Steiermark, Daniela Gutschi aus Salzburg und Cornelia Hagele aus Tirol (alle ÖVP). Die Staatssekretärin will außerdem die Primärversorgungszentren weiterentwickeln. Kornhäusl konkretisierte, dass es eine Erweiterung um Frauen- und Zahnheilkunde brauche. Die soll "in naher Zukunft" umgesetzt werden. Zudem wurde bei der Konferenz beschlossen, dass der öffentliche Gesundheitsdienst auf neue Beine gestellt wird.
Kooperationen statt Standorte schließen
Gutschi sprach mögliche Einsparungen bei der Bürokratie - beispielsweise bei den Ausbildungsstätten - an und in puncto Datentransfer waren sich alle Länder einig, dass die Übertragung mit der elektronischen Gesundheitsakte ELGA schneller werden müsse: "Wir dürfen diese technischen Dinge nicht schleifen lassen." Hagele indessen hob den Austausch zwischen den Bundesländern hervor: "Wir haben neun Länder, um Neuerungen zu testen und dann die Erfahrungen von den anderen zu nutzen." Als Beispiele nannte sie "HerzMobil" aus Tirol oder die "Tele-Dermatologie" aus der Steiermark.
Angesprochen auf die von Gemeindebundpräsident Johannes Pressl (ÖVP) am Sonntag genannten Äußerungen, wonach Krankenhäuser in Zukunft wohl zugesperrt werden könnten, sagte Königsberger-Ludwig: "Ich halte nicht viel davon, wenn am Beginn eines Reformprozesses ein Ende vorweggenommen wird." Die Steiermark bastelt derzeit an Kooperationen mit anderen Bundesländern wie beispielsweise Salzburg, um Kooperationen zwischen den Standorten auf die Beine zu stellen. Die beiden Länder hätten bereits konkrete Absichtserklärungen unterschrieben, welche Leistungen in welchen Fachbereichen wechselseitig übernommen werden. Die Details sind aber noch in Ausarbeitung, sagten Kornhäusl und Gutschi. Sie meinte, dass genau überlegt werden müsse, welche Fachbereiche wo konzentriert werden. Man stecke noch in der Entwicklungsphase. Kornhäusl hielt am Ende aber auch fest: "Von der Idee, dass jedes Haus alles anbietet und das 365 Tage im Jahr, kann man sich verabschieden. Das ist auch nicht gescheit. Es ist wichtig zu definieren, welche Leistung kann welcher Standort erbringen."