Nur die Spitzbuben, Zuhälter, Bordellbetreiber - deren Umsätze teils astronomisch sind? Oder auch die Frauen, die ihren Körper feilbieten?
Salzburger Bordellbetreiber äußern sich da eindeutig: Sie sprechen davon, dass gefragte Damen schnell einmal 10.000 Euro oder mehr pro Monat verdienen könnten.
Sozialarbeiterinnen sehen das ganz anders: Viele Prostituierte würden unterhalb der Armutsgrenze arbeiten. Vor allem, wenn sie nicht bereit seien, "exotischere" Kundenwünsche zu erfüllen.
Denn, so heißt es: Gerade auch in Salzburg gebe es eigentlich zu viele käufliche Damen für den normalerweise begrenzten Markt. Die Folge: Schon ab 30 Euro ist auf dem Straßenstrich die gewünschte Leistung erhältlich. In Edelbordellen wie dem "Babylon" am Walserberg werden mindestens einige Hundert Euro fällig.
Eine ehemalige Prostituierte, die anonym bleiben will, berichtet: "Die Kunden haben die Auswahl - und können darum schon um einen geringen Aufpreis etwa Geschlechtsverkehr ohne Kondom fordern."
Das Geld bleibt den Frauen auch nicht netto: "Die Bordellbetreiber verlangen hohe Mieten für das Zimmer. Meist werden die Einnahmen im Verhältnis 40 zu 60 geteilt", sagt die Aussteigerin. Die Alternative sei, rund 100 Euro Miete pro Tag an den Betreiber des Laufhauses abzuliefern.
Beide Insiderinnen sagen, dass immer mehr Frauen die rund 300 bis 500 Euro an pauschalierter Einkommenssteuer, die meist auch über den Bordellbetreiber abgewickelt werde, nicht zahlen könnten - "auch, weil viele Frauen aus Osteuropa viel Geld nach Hause schicken".
Insgesamt gibt es im Land Salzburg laut Polizei 39 genehmigte Bordelle und neun Go-go-Bars. Die Polizei geht davon aus, dass zwischen 500 und 600 registrierte Prostituierte und Tänzerinnen in den Betrieben arbeiten. "Im Winter und bei Messen oder den Festspielen sind plötzlich mehr Frauen da", sagen Szene-Insider.
