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Mehrere gewalttätige Streits in Wien

Gleich mehrfach sind am Mittwoch bzw. in der Nacht auf Donnerstag Freunde und Ex-Partner in Wien aneinandergeraten. So endete laut Polizeisprecherin Anna Gutt für einen 26-jährigen Betrunkenen eine Attacke auf zwei Freunde in der Brigittenau mit einer Selbstverletzung. In Favoriten gerieten eine 17-Jährige und ihr 28-jähriger Ex-Freund bei einer Aussprache aneinander, die Jugendliche verletzte auch einen Polizisten. In Meidling rauften zwei Männer aus dem Suchtgiftmilieu.

Bei den Auseinandersetzungen in Wien waren teils Messer involviert
Bei den Auseinandersetzungen in Wien waren teils Messer involviert

Die Auseinandersetzung in der Brigittenau fand gegen 1.45 Uhr in einer Wohnung im Bereich Wallensteinstraße-Jägerstraße statt. Der 26-Jährige traf dort zwei Freunde, 19 und 21 Jahre alt. Als sie ihm einen Tipp bezüglich der Beziehung zu seiner Ex-Freundin gaben - "du hast was Besseres verdient" -, rastete der augenscheinlich schwer Alkoholisierte aus. Er wollte nämlich die Beziehung zu der Frau wiederbeleben. Er attackierte die beiden anderen Männer körperlich und drohte ihnen mit dem Umbringen, sie sperrten ihn daraufhin aus der Wohnung aus.

Er trat danach mehrfach gegen die Wohnungstüre und zerbrach dabei einen Glaseinsatz. Der 26-Jährige zog sich Schnittwunden an der rechten Hand zu. Ein Rettungsdienst versorgte den Mann notfallmedizinisch und brachte ihn in ein Krankenhaus. Seine Opfer blieben in häuslicher Pflege, sie wurden nur leicht verletzt. Die Polizei zeigte den Aggressor wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung, der Körperverletzung und der Sachbeschädigung an, außerdem wurden über ihn Betretungs- und Annäherungsverbote zum Schutz der beiden Opfer sowie ein vorläufiges Waffenverbot verhängt.

Jugendliche gegen Ex-Freund und Polizei

Bereits in der Nacht auf Mittwoch traf eine 17-Jährige ihren 28-jährigen Ex-Freund in einer Wohnung eines gemeinsamen Bekannten in der Favoritenstraße zur Aussprache. Der Streit eskalierte: Der algerische Staatsbürger gab an, sie habe ihn mit einem Küchenmesser attackiert. Er wies leichte Schnittwunden auf, die von einem Rettungsdienst versorgt wurden. Die Jugendliche wies die Vorwürfe zurück und sagte, der 28-Jährige habe sie geschlagen und gewürgt. Die 17-Jährige wurde zur Abklärung ihrer Verletzungen auf die Kinderstation eines Spitals gebracht. Obwohl sie festgenommen war, versuchte sie zu flüchten. Polizisten, die sie daran hindern wollten, attackierte sie. Ein Beamter wurde durch ihre Tritte am Bein verletzt.

Beide Ex-Partner wurden angezeigt, er wegen des Verdachts der Körperverletzung, sie wegen des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung, der schweren Körperverletzung und des versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie wegen aggressiven Verhaltens, Erregung ungebührlichen Lärms und der Verletzung des öffentlichen Anstands. Beide bekamen zudem Betretungs- und Annäherungsverbote sowie vorläufige Waffenverbote auferlegt.

Rauferei in Meidlinger Wohnung

Zu einer Rauferei am Mittwochvormittag in einer Wohnung unweit des Meidlinger Bahnhofs gingen die Darstellungen der beiden Beteiligten auseinander. Klar ist Gutt zufolge, dass der 39-jährige Wohnungsmieter seinen 38-jährigen Kompagnon und späteren Kontrahenten zum gemeinsamen Suchtgiftkonsum eingeladen hatte. Am nächsten Tag kam es zum Streit. Der Mieter behauptete, der 38-Jährige habe die Wohnung nicht verlassen wollen. Dieser wiederum sagte, sein Kompagnon habe ihn nicht gehen lassen. Nachbarn riefen die Polizei.

Beamte des Meidlinger Stadtpolizeikommandos sahen durch ein Fenster die beiden miteinander am Boden ringenden Männer, daneben ein Messer und Blutspuren. Über den Balkon verschafften sich die Uniformierten Zutritt, trennten die beiden und nahmen sie fest. Beide wurden leicht verletzt, der 38-Jährige erlitt eine Stichwunde im Kopfbereich, er wurde aber bereits in häusliche Pflege entlassen. Sein Kontrahent lehnte überhaupt die medizinische Versorgung ab. Gegen den 39-Jährigen bestand bereits ein Waffenverbot, er wurde wegen des Verdachts der versuchten absichtlich schweren Körperverletzung und nach den Bestimmungen des Waffengesetzes angezeigt und über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt gebracht. Sein Widersacher bekam eine Anzeige wegen des Verdachts der Körperverletzung.

(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; Gewaltschutzzentrum Wien: https://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/ und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)